Die geistige Botschaft unserer alten Märchen

Der treue Johannes

Märchentext der Gebrüder Grimm [1857]
Interpretation von Undine & Jens in Grün [2018]

Es war einmal ein alter König, der war krank und dachte »Es wird wohl das Totenbett sein, auf dem ich liege.« Da sprach er »Laßt mir den getreuen Johannes kommen.« Der getreue Johannes war sein liebster Diener, und hieß so, weil er ihm sein lebelang so treu gewesen war. Als er nun vor das Bett kam, sprach der König zu ihm »Getreuester Johannes, ich fühle, daß mein Ende herannaht, und da habe ich keine andere Sorge als um meinen Sohn: er ist noch in jungen Jahren, wo er sich nicht immer zu raten weiß, und wenn du mir nicht versprichst, ihn zu unterrichten in allem, was er wissen muß, und sein Pflegevater zu sein, so kann ich meine Augen nicht in Ruhe schließen.« Da antwortete der getreue Johannes: »Ich will ihn nicht verlassen, und will ihm mit Treue dienen, wenn’s auch mein Leben kostet.« Da sagte der alte König: »So sterb ich getrost und in Frieden.« Und sprach dann weiter: »Nach meinem Tode sollst du ihm das ganze Schloß zeigen, alle Kammern, Säle und Gewölbe, und alle Schätze, die darin liegen: aber die letzte Kammer in dem langen Gange sollst du ihm nicht zeigen, worin das Bild der Königstochter vom goldenen Dache verborgen steht. Wenn er das Bild erblickt, wird er eine heftige Liebe zu ihr empfinden, und wird in Ohnmacht niederfallen und wird ihretwegen in große Gefahren geraten. Davor sollst du ihn hüten.« Und als der treue Johannes nochmals dem alten König die Hand darauf gegeben hatte, ward dieser still, legte sein Haupt auf das Kissen und starb.

Wer ist der alte König, der die Welt regiert hat und nun krank wird und stirbt? Etwas Großes sollte er wohl sein, sonst würde er hier nicht am Anfang dieses großartigen Märchens stehen. Ist damit vielleicht sogar der Große Vater, Gott oder der wahre Geist gemeint? „Der wahre Geist stirbt und Gott ist tot!“ Das erinnert uns an Friedrich Nietzsche, der im 3. Buch seiner [Fröhlichen Wissenschaft] schreibt: „Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? Müssen nicht Laternen am Vormittage angezündet werden? Hören wir noch Nichts von dem Lärm der Totengräber, welche Gott begraben? Riechen wir noch Nichts von der göttlichen Verwesung? — auch Götter verwesen! Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unseren Messern verblutet, — wer wischt dies Blut von uns ab? Mit welchem Wasser könnten wir uns reinigen?“

Das mag zunächst sehr düster klingen. Aber was ist das große Problem, wenn der wahre und heilsame Geist stirbt und Gott sozusagen in uns tot ist? Wer herrscht dann in der Welt? Nur noch das persönliche Ego von "Ich will!"? Wer könnte dann unser guter Johannes sein, den der König als liebsten und treuesten Diener beauftragt, seinen noch unwissenden Sohn zu führen und ihm zu dienen und zu helfen? Wir kommen hier nicht umhin, an die Bibel zu denken, wo Johannes in verschiedenen Rollen als Evangelien-Schreiber, Täufer und sogar Prophet in der Offenbarung zu finden ist. Und wer ist es ganz praktisch in unserem Innern, der uns so treu dient, führt und sogar erleuchtet? Jeder Mensch hat so einen Helfer im Inneren, mehr oder weniger bewußt. Es gibt verschiedene Begriffe dafür. In der Bibel heißt er auch „Paraklet“, der Helfer in Form des heilsamen oder auch heiligen Geistes. Wir wollen ihn hier einfach nur ‚Vernunft‘ oder ‚Weisheit‘ nennen, was heutzutage vielleicht am geläufigsten ist. Und welchen Auftrag bekommt die Vernunft vom alten König? Zeige der werdenden Seele alles in dieser Welt, aber behüte sie vor dem Fall in die Illusion! Auch das erinnert uns natürlich an das berühmte Gebot im Paradies als Gott zum Menschen sprach: „Du sollst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen. Denn an dem Tage, da du von ihm ißt, mußt du des Todes sterben. [Bibel, 1.Mose 2]“ Natürlich ahnen wir schon, daß der König diese besondere Kammer nicht zufällig erwähnt und auch das Bild nicht umsonst aufgestellt hat, wie auch Gott in der Bibel den Baum der weltlichen Erkenntnis nicht umsonst ins Paradies gestellt und davor gewarnt hat. Aber unser König hat diesbezüglich volles Vertrauen in seinen treuen Diener, daß am Ende alles gut wird.

Als der alte König zu Grabe getragen war, da erzählte der treue Johannes dem jungen König, was er seinem Vater auf dem Sterbelager versprochen hatte, und sagte: »Das will ich gewißlich halten, und will dir treu sein, wie ich ihm gewesen bin, und sollte es mein Leben kosten.« Die Trauer ging vorüber, da sprach der treue Johannes zu ihm: »Es ist nun Zeit, daß du dein Erbe siehst. Ich will dir dein väterliches Schloß zeigen.« Da führte er ihn überall herum, auf und ab, und ließ ihn alle die Reichtümer und prächtigen Kammern sehen: nur die eine Kammer öffnete er nicht, worin das gefährliche Bild stand. Das Bild war aber so gestellt, daß, wenn die Türe aufging, man gerade darauf sah, und war so herrlich gemacht, daß man meinte, es leibte und lebte, und es gäbe nichts Lieblicheres und Schöneres auf der ganzen Welt. Der junge König aber merkte wohl, daß der getreue Johannes immer an einer Tür vorüberging, und sprach: »Warum schließest du mir diese niemals auf?« - »Es ist etwas darin,« antwortete er, »vor dem du erschrickst.« Aber der König antwortete: »Ich habe das ganze Schloß gesehen, so will ich auch wissen, was darin ist,« ging und wollte die Türe mit Gewalt öffnen. Da hielt ihn der getreue Johannes zurück und sagte: »Ich habe es deinem Vater vor seinem Tode versprochen, daß du nicht sehen sollst, was in der Kammer steht. Es könnte dir und mir zu großem Unglück ausschlagen.« - »Ach nein,« antwortete der junge König, »wenn ich nicht hineinkomme, so ist’s mein sicheres Verderben. Ich würde Tag und Nacht keine Ruhe haben, bis ich’s mit meinen Augen gesehen hätte. Nun gehe ich nicht von der Stelle, bis du aufgeschlossen hast.«

Da sah der getreue Johannes, daß es nicht mehr zu ändern war, und suchte mit schwerem Herzen und vielem Seufzen aus dem großen Bund den Schlüssel heraus. Als er die Türe geöffnet hatte, trat er zuerst hinein und dachte, er wolle das Bildnis bedecken, daß es der König vor ihm nicht sähe. Aber was half das? Der König stellte sich auf die Fußspitzen und sah ihm über die Schulter. Und als er das Bildnis der Jungfrau erblickte, das so herrlich war und von Gold und Edelsteinen glänzte, da fiel er ohnmächtig zur Erde nieder. Der getreue Johannes hob ihn auf, trug ihn in sein Bett und dachte voll Sorgen: »Das Unglück ist geschehen, Herr Gott, was will daraus werden!« Dann stärkte er ihn mit Wein, bis er wieder zu sich selbst kam. Das erste Wort, das er sprach, war: »Ach! Wer ist das schöne Bild?« - »Das ist die Königstochter vom goldenen Dache,« antwortete der treue Johannes. Da sprach der König weiter: »Meine Liebe zu ihr ist so groß, wenn alle Blätter an den Bäumen Zungen wären, sie könnten’s nicht aussagen. Mein Leben setze ich daran, daß ich sie erlange. Du bist mein getreuester Johannes, du mußt mir beistehen.«

Und es kommt natürlich, wie es kommen mußte, das Verbotene zieht die junge Seele besonders an, und gegen das große Verlangen scheint keine Vernunft zu helfen. Und was hier auf der oberen Ebene der Palast des Vaters mit den vielen Kammern ist, läßt sich auf einer mittleren Ebene als die Vielfalt der äußeren Natur betrachten und auf einer tieferen Ebene als unser geistiges Wesen im Körper mit all den Konzepten und Erinnerungen. Und dort gibt es wirklich gewisse Bilder, die seit Urzeiten nur darauf warten, uns zu überwältigen. Dazu gehört natürlich vor allem der Drang zum anderen Geschlecht mit all den seltsamen Idealen, die uns eingepflanzt wurden und jegliche Selbstbeherrschung rauben können. Das ist die mächtige Kraft des Eros, der leidenschaftlichen Liebe. Zum Glück baut uns die Vernunft immer wieder auf und hilft uns auch auf diesem Weg, der wohl in jedem Leben unvermeidlich ist. Und wer ist hier das schöne Bild? Schon diese Frage ist höchst denkwürdig, ebenso die Antwort, daß es die ‚Königstochter vom goldenen Dache‘ sei. Solche Wortspiele deuten wahrscheinlich auf eine tiefere Ebene der symbolischen Bedeutung. Und so begegnen uns hier wieder das männliche und weibliche Prinzip, die nach der harmonischen Vereinigung streben. Denn jeder von ihnen hat das, was dem anderen fehlt. Das männliche Wesen hat das wesenhafte Gold und das weibliche hat die äußeren Formen. So erinnert natürlich auch das ‚goldene Dach‘ an eine äußere Hülle, die das innere Wesen bedeckt. Das ist gar nicht so dumm, denn eigentlich leben wir auch in einem Reich vom ‚goldenen Dache‘. Der äußere Reichtum ist in unserer Gesellschaft wesentlich wichtiger, als die inneren Werte wie Tugend und Wahrhaftigkeit. Doch wo soll das hinführen, wenn man das Glück und sich selbst nur in äußerlichen, schnell vergänglichen Formen sucht und nicht mehr im inneren, wahren Wesen?

Der treue Diener besann sich lange, wie die Sache anzufangen wäre, denn es hielt schwer, nur vor das Angesicht der Königstochter zu kommen. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht und sprach zu dem König: »Alles, was sie um sich hat, ist von Gold, Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe und alles Hausgerät. In deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Gerätschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Tieren, das wird ihr gefallen, wir wollen damit hinfahren und unser Glück versuchen.« Der König hieß alle Goldschmiede herbeiholen, die mußten Tag und Nacht arbeiten, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Als alles auf ein Schiff geladen war, zog der getreue Johannes Kaufmannskleider an, und der König mußte ein Gleiches tun, um sich ganz unkenntlich zu machen. Dann fuhren sie über das Meer, und fuhren so lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldenen Dache wohnte.

Natürlich ist es schwer für die Vernunft, sich dieser weiblichen Seite unserer Seele zu nähern, die das Äußere so liebt. Aber sie ist nicht dumm und nutzt natürlich diesen Gegensatz aus, um schließlich beide Pole wieder zu vereinen. So läßt sie das rohe Gold des Königs in schöne Formen bringen, die dem Weiblichen gefallen. Denn äußere Form und inneres Wesen gehören von Natur aus zusammen und ziehen sich entsprechend an. Dann geht es mit dem Schiff über das Meer. Damit kommt zum Ausdruck, daß die beiden Gegensätze noch weit getrennt sind, und man kann sogar sagen, in diesem Spannungsfeld von Männlich und Weiblich entsteht diese ganze weite Welt, der Ozean des Lebens, den es zu meistern gilt. Und alle Personen und Dinge, die wir in dieser Welt finden, sind irgendwelche Verkleidungen des höchsten Wesens, des reinen Geistes oder auch Gottes. Und die gewöhnlichste Verkleidung ist der Kaufmann, der als eigenständige Person in der Welt Handel treiben (also ‚handeln‘) und natürlich viel gewinnen will.

Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben und auf ihn warten. »Vielleicht,« sprach er, »bring ich die Königstochter mit. Darum sorgt, daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße aufstellen und das ganze Schiff ausschmücken!« Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land und ging gerade nach dem königlichen Schloß. Als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand und schöpfte damit. Und als es das blinkende Wasser forttragen wollte und sich umdrehte, sah es den fremden Mann und fragte, wer er wäre. Da antwortete er »Ich bin ein Kaufmann«, und öffnete sein Schürzchen und ließ sie hineinschauen. Da rief sie »Ei, was für schönes Goldzeug!« setzte die Eimer nieder und betrachtete eins nach dem andern. Da sprach das Mädchen: »Das muß die Königstochter sehen, die hat so große Freude an den Goldsachen, daß sie Euch alles abkauft.« Es nahm ihn bei der Hand und führte ihn hinauf, denn es war die Kammerjungfer. Als die Königstochter die Ware sah, war sie ganz vergnügt und sprach: »Es ist so schön gearbeitet, daß ich dir alles abkaufen will.« Aber der getreue Johannes sprach: »Ich bin nur der Diener von einem reichen Kaufmann. Was ich hier habe, ist nichts gegen das, was mein Herr auf seinem Schiff stehen hat, und das ist das Künstlichste und Köstlichste, was je in Gold gearbeitet worden.« Sie wollte alles heraufgebracht haben, aber er sprach: »Dazu gehören viele Tage, so groß ist die Menge, und so viel Säle, um es aufzustellen, daß Euer Haus nicht Raum dafür hat.« Da ward ihre Neugierde und Lust immer mehr angeregt, so daß sie endlich sagte: »Führe mich hin zu dem Schiff, ich will selbst hingehen und deines Herrn Schätze betrachten.«

So nähert sich nun die Vernunft der weiblichen Seite unserer Seele und weckt ihr persönliches Interesse an den schönen Formen des Goldes. Hier könnte man grübeln, was im tieferen Sinne mit dem schönen Gold gemeint ist, das so wahrhaft, wertvoll und unvergänglich erscheint und so viele wunderbare Formen annehmen kann? Was ist das wahre Wesen aller Dinge dieser Welt? Ein moderner Wissenschaftler würde vielleicht von Energie und Information sprechen, woraus alles be- und entsteht. Das ist im Wesen nichts anderes, als der uralte Begriff des ‚Geistes‘, der aber leider in unserer Wissenschaft schon fast zum Schimpfwort wurde. Klar, diese Suppe haben wir uns alle gemeinsam eingebrockt. Die Religionen der letzten Jahrhunderte haben ihre Macht schwer mißbraucht, und so entstand natürlich eine harte Gegenbewegung in Gestalt der modernen Wissenschaft. Wir wollen hoffen, daß sich dieser eitle Ehestreit von Geist und Natur bald wieder schlichtet, und der Begriff ‚Geist‘ erneut eine Rolle im natürlichen Universum spielen darf, wie er auch früher im alltäglichen Leben selbstverständlich war. In diesem altertümlichen Sinne möchten wir ihn auch hier gebrauchen, obwohl man in gleicher Weise auch von Energie und Information sprechen könnte.

Da führte sie der treue Johannes zu dem Schiffe hin und war ganz freudig, und der König, als er sie erblickte, sah, daß ihre Schönheit noch größer war, als das Bild sie dargestellt hatte, und meinte nicht anders, als das Herz wollte ihm zerspringen. Nun stieg sie in das Schiff, und der König führte sie hinein. Der getreue Johannes aber blieb zurück bei dem Steuermann und hieß das Schiff abstoßen: »Spannt alle Segel auf, daß es fliegt wie ein Vogel in der Luft!« Der König aber zeigte ihr drinnen das goldene Geschirr, jedes einzeln, die Schüsseln, Becher, Näpfe, die Vögel, das Gewild und die wunderbaren Tiere. Viele Stunden gingen herum, während sie alles besah, und in ihrer Freude merkte sie nicht, daß das Schiff dahinfuhr. Nachdem sie das letzte betrachtet hatte, dankte sie dem Kaufmann und wollte heim, als sie aber an des Schiffes Rand kam, sah sie, daß es fern vom Land auf hohem Meere ging und mit vollen Segeln forteilte. »Ach,« rief sie erschrocken, »ich bin betrogen, ich bin entführt und in die Gewalt eines Kaufmanns geraten, lieber wollt ich sterben!« Der König aber faßte sie bei der Hand und sprach: »Ein Kaufmann bin ich nicht, ich bin ein König und nicht geringer an Geburt, als du es bist. Aber daß ich dich mit List entführt habe, das ist aus übergroßer Liebe geschehen. Das erstemal, als ich dein Bildnis gesehen habe, bin ich ohnmächtig zur Erde gefallen.« Als die Königstochter vom goldenen Dache das hörte, ward sie getröstet, und ihr Herz ward ihm geneigt, so daß sie gerne einwilligte, seine Gemahlin zu werden.

Dieser Geist also, der jegliche Formen annehmen kann, lockt die weibliche Seite unserer Seele auf das Schiff, das sich unter dem Kommando der Vernunft dann schnell vom Ufer entfernt und auf dem Ozean des Lebens segelt. Auf der oberen Ebene ist das natürlich eine listige Ver- und Entführung, die uns heute ungerecht erscheint, aber in alten Zeiten zu den üblichen Eroberungen von Königen zählte. Als gewöhnlicher Kaufmann wäre das sicherlich auch damals eine Untat gewesen, doch als er sein wahres Wesen zeigte, fanden sich die Liebenden ganz von selbst. Aber wie so oft im Leben ist damit das Happy-End noch nicht erreicht.

Es trug sich aber zu, während sie auf dem hohen Meere dahinfuhren, daß der treue Johannes, als er vorn auf dem Schiffe saß und Musik machte, in der Luft drei Raben erblickte, die dahergeflogen kamen. Da hörte er auf zu spielen und horchte, was sie miteinander sprachen, denn er verstand das wohl. Die eine rief: »Ei, da führt er die Königstochter vom goldenen Dache heim.« - »Ja,« antwortete die zweite, »er hat sie noch nicht.« Sprach die dritte: »Er hat sie doch, sie sitzt bei ihm im Schiffe.« Da fing die erste wieder an und rief: »Was hilft ihm das! Wenn sie ans Land kommen, wird ihm ein fuchsrotes Pferd entgegenspringen. Da wird er sich aufschwingen wollen, und tut er das, so sprengt es mit ihm fort und in die Luft hinein, daß er nimmermehr seine Jungfrau wiedersieht.« Sprach die zweite: »Ist gar keine Rettung?« - »O ja, wenn ein anderer schnell aufsitzt, das Feuergewehr, das in den Halftern stecken muß, herausnimmt, und das Pferd damit totschießt, so ist der junge König gerettet. Aber wer weiß das! Und wer’s weiß und sagt’s ihm, der wird zu Stein von den Fußzehen bis zum Knie.« Da sprach die zweite: »Ich weiß noch mehr, wenn das Pferd auch getötet wird, so behält der junge König doch nicht seine Braut. Wenn sie zusammen ins Schloß kommen, so liegt dort ein gemachtes Brauthemd in einer Schüssel, und sieht aus, als wär’s von Gold und Silber gewebt, ist aber nichts als Schwefel und Pech. Wenn er’s antut, verbrennt es ihn bis auf Mark und Knochen.« Sprach die dritte: »Ist da gar keine Rettung?« - »O ja,« antwortete die zweite, »wenn einer mit Handschuhen das Hemd packt und wirft es ins Feuer, daß es verbrennt, so ist der junge König gerettet. Aber was hilft’s! Wer’s weiß und es ihm sagt, der wird halbes Leibes Stein vom Knie bis zum Herzen.« Da sprach die dritte: »Ich weiß noch mehr, wird das Brauthemd auch verbrannt, so hat der junge König seine Braut doch noch nicht. Wenn nach der Hochzeit der Tanz anhebt, und die junge Königin tanzt, wird sie plötzlich erbleichen und wie tot hinfallen, und hebt sie nicht einer auf und zieht aus ihrer rechten Brust drei Tropfen Blut und speit sie wieder aus, so stirbt sie. Aber verrät das einer, der es weiß, so wird er ganzen Leibes zu Stein vom Wirbel bis zur Fußzehe.« Als die Raben das miteinander gesprochen hatten, flogen sie weiter, und der getreue Johannes hatte alles wohl verstanden, aber von der Zeit an war er still und traurig. Denn verschwieg er seinem Herrn, was er gehört hatte, so war dieser unglücklich, entdeckte er es ihm, so mußte er selbst sein Leben hingeben. Endlich aber sprach er bei sich: »Meinen Herrn will ich retten, und sollte ich selbst darüber zugrunde gehen.«

Raben werden in Märchen und Sagen oft als weise Schicksalsboten beschrieben und enthüllen das, was noch im Dunkeln liegt. Nicht jeder kann ihre Stimmen hören, aber die Vernunft in unserem Märchen hatte offensichtlich diese Macht. Zukünftige Ereignisse vorhersehen ist auch so ein Thema, das heutzutage als unwissenschaftlich gilt. Das ist wohl auch der Grund, warum wir im Leben immer häufiger auf Ereignisse treffen, deren Wirkung niemand wissenschaftlich vorhersehen konnte, wie zum Beispiel Umweltverschmutzung, Atombomben, Medienwahn und Konsumrausch. Denn unsere Vernunft wird zunehmend vom groben, rationalen Intellekt beherrscht und verliert die feinen Antennen der höheren Intuition. Dabei ist die Voraussicht gar nichts Ungewöhnliches. Eine achtsame Vernunft schaut auf die Ursachen und kann daraus die Wirkungen abschätzen. Je achtsamer, um so weiter und klarer kann die Sicht werden. Und daß diese leidenschaftliche Liebeseroberung noch auf große Hindernisse treffen wird, sollte eigentlich jeder Vernunft klar sein. Die Details sind natürlich spektakulär, zum einen für die äußere Geschichte und zum anderen als Symbole mit tieferem Sinn. Die ersten beiden Hindernisse bedrohen mehr die männliche Seite und das letzte Hindernis die weibliche Seite. Besonders interessant ist hier die Frage, warum die Vernunft versteinert wird, wenn sie diese vorhergesehenen Ereignisse und ihre Lösung ausspricht? Das ist ein seltsames Phänomen. Zum einen glaubt kaum jemand an solche Offenbarungen, und der Sprecher wird schnell unglaubwürdig und mundtot gemacht, sozusagen versteinert. Wenn die Leute aber trotzdem daran glauben und festhalten wollen, dann entsteht eine versteinerte Vernunft, denn man sucht keine Lösung mehr, verliert den Sinn für Wandel und Entwicklung und wird blind gegenüber allen anderen Informationen. Denken wir nur an die Offenbarung der Bibel, auf deren Grundlage manche Menschen jeden Tag auf den Weltuntergang warten und überall nur noch dunkle Zeichen sehen. Die Botschaft unseres Märchens ist klar: Nicht so viel reden, sondern mit bester Absicht handeln!

Als sie nun ans Land kamen, da geschah es, wie die Raben vorhergesagt hatten, und es sprengte ein prächtiger fuchsroter Gaul daher. »Wohlan,« sprach der König, »der soll mich in mein Schloß tragen,« und wollte sich aufsetzen, doch der treue Johannes kam ihm zuvor, schwang sich schnell darauf, zog das Gewehr aus den Halftern und schoß den Gaul nieder. Da riefen die andern Diener des Königs, die dem treuen Johannes doch nicht gut waren: »Wie schändlich, das schöne Tier zu töten, das den König in sein Schloß tragen sollte!« Aber der König sprach: »Schweigt und laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes. Wer weiß, wozu das gut ist!«

Nun wollen wir uns an der Deutung dieser seltsamen Ereignisse versuchen. Das feurige, galoppierende Pferd könnte hier für die leidenschaftliche Begierde stehen, die uns abenteuerlich davontragen und auf gefährliche Abwege bringen kann. Das geschieht im praktischen Leben genauso wie auf spirituellen Pfaden. Dann sollte sich die Vernunft aufschwingen und das wilde Pferd mit seinen eigenen Waffen schlagen, bevor es unsere Seele davonträgt. Eine praktische Waffe wäre zum Beispiel das Aushungern unserer Begierden. Da geschieht es oft, daß sich in unserem Inneren wie auch im Äußeren verschiedene Stimmen melden, die das nicht verstehen und hart kritisieren. Dann sollte die Seele der Vernunft vertrauen und standhaft bleiben, auch wenn es nicht rational erscheint.

Nun gingen sie ins Schloß, und da stand im Saal eine Schüssel, und das gemachte Brauthemd lag darin und sah aus nicht anders, als wäre es von Gold und Silber. Der junge König ging darauf zu und wollte es ergreifen, aber der treue Johannes schob ihn weg, packte es mit Handschuhen an, trug es schnell ins Feuer und ließ es verbrennen. Die anderen Diener fingen wieder an zu murren und sagten: »Seht, nun verbrennt er gar des Königs Brauthemd.« Aber der junge König sprach: »Wer weiß wozu es gut ist! Laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes.«

Das nächste Hindernis könnte der Stolz und die Eitelkeit sein. Dann schmücken wir uns mit gefährlichen Dingen, die uns schnell verbrennen können, auch wenn sie zunächst vorzüglich aussehen. Das ist das „Gemachte“, das Künstliche oder auch Eingebildete, das zwar wie Gold und Silber erscheint, aber keinen wahren Kern hat, sondern schnell vergänglich ist. Auch hier gilt es, der Vernunft zu vertrauen, wenn sie diese Dinge vor unseren Augen verbrennt.

Nun ward die Hochzeit gefeiert, der Tanz hub an, und die Braut trat auch hinein. Da hatte der treue Johannes acht und schaute ihr ins Antlitz. Auf einmal erbleichte sie und fiel wie tot zur Erde. Da sprang er eilends hinzu, hob sie auf und trug sie in eine Kammer, da legte er sie nieder, kniete und sog die drei Blutstropfen aus ihrer rechten Brust und speite sie aus. Alsbald atmete sie wieder und erholte sich, aber der junge König hatte es mit angesehen, und wußte nicht, warum es der getreue Johannes getan hatte, ward zornig darüber und rief: »Werft ihn ins Gefängnis.«

Nun kommt der große Tag der Hochzeit, an dem sich Mann und Frau wieder vereinen. Auch hier ist höchste Achtsamkeit für die Vernunft gefordert. Zum einen geschieht es häufig, daß nach der Hochzeit im Tanz des Lebens ein Ehepartner so unterdrückt wird, daß er sprichwörtlich sein Leben verliert. Aber Unterdrückung ist nicht der Weg, um Gegensätze aufzulösen. Zum anderen besteht auf dem spirituellen Pfad an dem Punkt, wo sich die Gegensätze wieder vereinen, auch immer die Gefahr, in den Nihilismus zu fallen, der zunächst der Natur und später auch der Vernunft jeden Sinn und damit auch das Leben raubt. Dann sollte sich die Vernunft vom Blut der Natur ernähren und ihr das Leben zurückgeben, denn das Blut ist ihr Lebenssaft. Dieses Geben und Nehmen ist ein Grundprinzip der Natur und sollte neben dem Vertrauen auch in einer guten Ehe bewahrt werden. Die Drei könnte hier als Zahl des Lebens stehen und erinnert auch an die heilige Dreieinigkeit. Doch hier endet wohl das Vertrauen unserer Seele in die Vernunft, und der König sieht offenbar in dieser unverschämten Tat die Entehrung seiner Ehefrau, was nach entsprechender Strafe verlangt. So lebt zwar am Ende die Natur, aber die Vernunft soll sterben.

Am andern Morgen ward der getreue Johannes verurteilt und zum Galgen geführt, und als er oben stand und gerichtet werden sollte, sprach er: »Jeder, der sterben soll, darf vor seinem Ende noch einmal reden, soll ich das Recht auch haben?« - »Ja,« antwortete der König, »es soll dir vergönnt sein.« Da sprach der treue Johannes »Ich bin mit Unrecht verurteilt und bin dir immer treu gewesen.«, und erzählte wie er auf dem Meer das Gespräch der Raben gehört, und wie er, um seinen Herrn zu retten, das alles hätte tun müssen. Da rief der König: »Oh mein treuester Johannes, Gnade! Gnade! Führt ihn herunter.« Aber der treue Johannes war bei dem letzten Wort, das er geredet hatte, leblos herabgefallen, und war ein Stein.

Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf. Das Vertrauen ist gebrochen, und die höhere Vernunft muß sterben und endet in Versteinerung, als sie versucht, sich selbst zu rechtfertigen. Das ist ein wunderbares und denkwürdiges Symbol.

Darüber trugen nun der König und die Königin großes Leid, und der König sprach »Ach, was hab ich große Treue so übel belohnt!« und ließ das steinerne Bild aufheben und in seine Schlafkammer neben sein Bett stellen. Sooft er es ansah, weinte er und sprach: »Ach, könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.« Es ging eine Zeit herum, da gebar die Königin Zwillinge, zwei Söhnlein, die wuchsen heran und waren ihre Freude. Einmal, als die Königin in der Kirche war, und die zwei Kinder bei dem Vater saßen und spielten, sah dieser wieder das steinerne Bildnis voller Trauer an, seufzte und rief: »Ach, könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.« Da fing der Stein an zu reden und sprach: »Ja, du kannst mich wieder lebendig machen, wenn du dein Liebstes daran wenden willst.« Da rief der König: »Alles, was ich auf der Welt habe, will ich für dich hingeben.« Sprach der Stein weiter: »Wenn du mit deiner eigenen Hand deinen beiden Kindern den Kopf abhaust und mich mit ihrem Blute bestreichst, so erhalte ich das Leben wieder.« Der König erschrak, als er hörte, daß er seine liebsten Kinder selbst töten sollte, doch dachte er an die große Treue, und daß der getreue Johannes für ihn gestorben war, zog sein Schwert und hieb mit eigener Hand den Kindern den Kopf ab. Und als er mit ihrem Blute den Stein bestrichen hatte, so kehrte das Leben zurück, und der getreue Johannes stand wieder frisch und gesund vor ihm.

König und Königin, Geist und Natur, sind zwar nun wieder verbunden, aber die Vernunft, der heilige und heilsame Geist, ist versteinert und steht nur noch als ein Idol oder Ideal in der Ecke ihres Schlafzimmers. Doch der König empfindet zumindest große Reue auf intellektueller Stufe und wünscht sich, die höhere Vernunft möge wieder leben. So geschieht es häufig im Leben, daß wir erst etwas verlieren müssen, um dessen wahren Wert zu erkennen. Aber auch diese Zeit des Leidens war nicht umsonst, sie wurde fruchtbar und ein Zwillingspaar kam zur Welt. Interessanterweise waren es zwei Söhne und nicht das übliche Geschlechterpaar. Das könnte bereits darauf hindeuten, daß die Gegensätze in dieser Beziehung von Mann und Frau zwar noch vorhanden, aber nicht mehr so äußerlich ausgeprägt waren.

Und wie kann man die Vernunft wieder zum Leben erwecken? Das Vertrauen muß wieder hergestellt werden, und das verlangt üblicherweise auch nach einer praktischen Prüfung, denn hier reicht das Wortbekenntnis nicht aus. Die Prüfung ist natürlich hart, und der König soll sein Liebstes opfern, woran er in dieser Welt hängt. Das erinnert uns an einen ähnlichen Spruch in der [Bibel, Lukas 14]: „So jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein.“ Hier schrecken wir gewöhnlich genauso zurück wie der König unseres Märchens, und fragen uns: „Das soll vernünftig sein?“ Hier geht es natürlich nicht darum, die Wesen zu hassen, sondern um die egoistische und damit parteiliche Anhaftung an die Wesen, die mit dem berühmten Schwert der Erkenntnis abgeschnitten wird. Das ist ein wirklich großes Opfer, das die Seele hier darbringt, und daraus fließt das reine Blut des ewigen Lebens, das nicht nur die Vernunft lebendig macht.

Mit solchen Treuebewiesen sollte man natürlich sehr vorsichtig sein, vor allem, wenn es um weltliche Ziele geht. Auch das wurde leider schon oft mißbraucht. Schreckliche Kriege wurden damit für politische Zwecke geführt, wo die Vernunft völlig versteinert war. Deshalb ist stets größte Achtsamkeit gefordert. Denn der Pfad zur geistigen Befreiung ist nun einmal sehr schmal. Und darum geht es offensichtlich in unserem Märchen, sonst müßte nicht so ein großes Opfer dargebracht werden.

Er sprach zum König »Deine Treue soll nicht unbelohnt bleiben!«, und nahm die Häupter der Kinder, setzte sie auf und bestrich die Wunde mit ihrem Blut, davon wurden sie im Augenblick wieder heil, sprangen herum und spielten fort, als wäre ihnen nichts geschehen.

Die Wahrhaftigkeit eines solchen Opfers erkennt man natürlich an der Wirkung. Der wahre Lohn ist das wahre Leben. Alles andere ist Tod und vergängliche Illusion. Und was sagt die weibliche Seite unserer Seele zu diesem Opfer? Wird sie gegensätzlich reagieren?

Nun war der König voll Freude, und als er die Königin kommen sah, versteckte er den getreuen Johannes und die beiden Kinder in einen großen Schrank. Wie sie hereintrat, sprach er zu ihr: »Hast du gebetet in der Kirche?« - »Ja,« antwortete sie, »aber ich habe beständig an den treuen Johannes gedacht, daß er so unglücklich durch uns geworden ist.« Da sprach er: »Liebe Frau, wir können ihm das Leben wiedergeben, aber es kostet uns unsere beiden Söhnlein, die müssen wir opfern.« Die Königin ward bleich und erschrak im Herzen, doch sprach sie: »Wir sind’s ihm schuldig wegen seiner großen Treue.« Da freute er sich, daß sie dachte, wie er gedacht hatte, ging hin und schloß den Schrank auf, holte die Kinder und den treuen Johannes heraus und sprach »Gott sei gelobt, er ist erlöst, und unsere Söhnlein haben wir auch wieder.«, und erzählte ihr, wie sich alles zugetragen hatte. Da lebten sie zusammen in Glückseligkeit bis an ihr Ende.

Wunderbar, auch die letzte Prüfung ist bestanden! Alle drei sind sich nun einig. Die gewöhnlichen Gegensätze zwischen Mann, Frau und Vernunft sind überwunden. Sie können ohne Streit vereint leben, und schon das ist ein Grund für große Glückseligkeit. Man könnte sagen, diese drei sind das Leben. Ohne Vernunft wäre es nur ein hin und her in der Natur. Doch die Vernunft gibt dem Ganzen noch eine Richtung, um sich zu entwickeln. Je harmonischer diese drei vereint sind und je weniger sie gegeneinander streiten, um so glücklicher ist das Leben. Wunderbar, das könnte die große Botschaft und damit das Happy-End unseres Märchens sein.


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[1857] Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen, 7. Auflage, Berlin 1857
[Bibel] Luther Bibel, 1912
[Fröhliche Wissenschaft] Friedrich Nietzsche, Fröhliche Wissenschaft, 1882
[2018] Text und Bilder von Undine & Jens / www.pushpak.de