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Märchentext der Gebrüder Grimm [1857]
Interpretation von Undine & Jens in Grün [2018]
Es ist nun schon lange her, da lebte ein König, dessen Weisheit im ganzen Lande berühmt war. Nichts blieb ihm unbekannt und es war, als ob ihm Nachricht von den verborgensten Dingen durch die Luft zugetragen würde. Er hatte aber eine seltsame Sitte. Jeden Mittag, wenn von der Tafel alles abgetragen und niemand mehr zugegen war, mußte ein vertrauter Diener noch eine Schüssel bringen. Sie war aber zugedeckt, und der Diener wußte selbst nicht, was darin lag, und kein Mensch wußte es, denn der König deckte sie nicht eher auf und aß nicht davon, bis er ganz allein war. Das hatte schon lange Zeit gedauert, da überkam eines Tages den Diener, der die Schüssel wieder wegtrug, die Neugierde, daß er nicht widerstehen konnte, sondern die Schüssel in seine Kammer brachte. Als er die Tür sorgfältig verschlossen hatte, hob er den Deckel auf und da sah er, daß eine weiße Schlange darin lag. Bei ihrem Anblick konnte er die Lust nicht zurückhalten, sie zu kosten; er schnitt ein Stückchen davon ab und steckte es in den Mund. Kaum aber hatte es seine Zunge berührt, so hörte er vor seinem Fenster ein seltsames Gewisper von feinen Stimmen. Er ging und horchte, da merkte er, daß es die Sperlinge waren, die miteinander sprachen und sich allerlei erzählten, was sie im Felde und Walde gesehen hatten. Der Genuß der Schlange hatte ihm die Fähigkeit verliehen, die Sprache der Tiere zu verstehen.
Das Märchen beginnt mit einem mystischen König, der uns hier als Inbegriff der Weisheit beschrieben wird. Und diese Weisheit schöpfte er von einer seltsamen Nahrung, einer weißen Schlange. Die Symbolik für Schlangen könnte gegensätzlicher nicht sein und entzieht sich jeder starren Kategorisierung. Mal ist sie Wundermedizin, mal gefährliches Gift, mal Kraft und Beweglichkeit, mal Hinterlist und Tücke. In Europa kennen wir die Schlange aus dem Äskulapstab, ein Symbol, das für die wunderbare und uneigennützige Hilfe des Arztes steht. In den indischen Epen ist die Schlange eine Urkraft, welche die Erde erhält und stützt. Im Yoga ist sie ebenfalls eine tief verwurzelte Energie, welche in jedem Lebewesen ruht. Doch genauso könnte man über die Gefährlichkeit der Giftschlange sprechen... Tja, so ist das, wenn es um etwas Lebendiges geht. Die Kraft selbst ist weder gut noch schlecht, sie wandelt sich und ist ständig in Bewegung. Es kommt auf die Situation und die Motive der Beteiligten an, ob etwas gut und heilsam wirkt oder eher gegenteilig. Eine weiße Schlange deutet zumindest auf etwas Reines, also Heilsames hin, welches besondere Fähigkeiten hat oder diese verleihen kann. Und wieder geht es in diesem Märchen weniger darum, auf eine besondere Fähigkeit stolz zu sein und sich als etwas Besonderes zu fühlen, sondern eher darum, wie sie genutzt wird.
Daß es uns nicht ausreicht, einfach nur auf einen weisen König zu hören und ihm zu dienen, kennen wir sicherlich aus dem eigenen Leben. Wenn die menschliche Neugier einmal erwacht, gibt es kein Halten mehr, und alles drängt nun dazu, die große Weisheit auch selbst zu erlangen. Doch was heißt es: „die Natur zu verstehen“? Dazu gab es wohl damals, als dieses Märchen im „dunklen Mittelalter“ entstand, andere Ansichten als heutzutage. Dabei gibt es viele Wege, die Natur zu verstehen und Weisheit zu finden. Auch in der modernen Forschung lauschen wir der Natur so manches Geheimnis ab. Wir verstehen zwar nicht direkt ihre Sprache, doch wir finden Formeln und Gleichungen, mit denen wir das Leben von Tieren und Pflanzen beschreiben. Das ist auch ein möglicher Weg, doch es kommt darauf an, wie wir unsere Erkenntnisse nutzen. Und hier scheiden sich die Geister. Geht es um selbstsüchtige Herrschaft und maximale Gewinne, ohne an die Folgen zu denken, die uns nicht unmittelbar betreffen? Oder erkennen wir unsere Verbundenheit mit der Natur, geben ihr dankbar zurück, was wir empfangen, und können Mitgefühl üben?
Nun trug es sich zu, daß gerade an diesem Tage der Königin ihr schönster Ring fortkam und auf den vertrauten Diener, der überall Zugang hatte, der Verdacht fiel, er habe ihn gestohlen. Der König ließ ihn vor sich kommen und drohte ihm unter heftigen Scheltworten, wenn er bis morgen den Täter nicht zu nennen wüßte, so sollte er dafür angesehen und gerichtet werden. Es half nichts, daß er seine Unschuld beteuerte, er ward mit keinem besseren Bescheid entlassen. In seiner Unruhe und Angst ging er hinab auf den Hof und bedachte, wie er sich aus seiner Not helfen könne. Da saßen die Enten an einem fließenden Wasser friedlich nebeneinander und ruhten, sie putzten sich mit ihren Schnäbeln glatt und hielten ein vertrauliches Gespräch. Der Diener blieb stehen und hörte ihnen zu. Sie erzählten sich, wo sie heute morgen all herumgewackelt wären und was für gutes Futter sie gefunden hätten. Da sagte eine verdrießlich: »Mir liegt etwas schwer im Magen, ich habe einen Ring, der unter der Königin Fenster lag, in der Hast mit hinuntergeschluckt.« Da packte sie der Diener gleich beim Kragen, trug sie in die Küche und sprach zum Koch: »Schlachte doch diese ab, sie ist wohlgenährt.« - »Ja,« sagte der Koch und wog sie in der Hand; »die hat keine Mühe gescheut sich zu mästen und schon lange darauf gewartet, gebraten zu werden.« Er schnitt ihr den Hals ab, und als sie ausgenommen ward, fand sich der Ring der Königin in ihrem Magen. Der Diener konnte nun leicht vor dem Könige seine Unschuld beweisen, und da dieser sein Unrecht wieder gutmachen wollte, erlaubte er ihm, sich eine Gnade auszubitten und versprach ihm die größte Ehrenstelle, die er sich an seinem Hofe wünschte. Der Diener schlug alles aus und bat nur um ein Pferd und Reisegeld. Denn er hatte Lust, die Welt zu sehen und eine Weile darin herumzuziehen.
Was bedeutet der Ring der Königin? Wenn wir den Ring als ein Symbol der Einheit und Verbundenheit betrachten, dann weist die Geschichte darauf hin, daß es im Königreich irgendwo einen Riß gegeben hat. Daß also der Diener hier sogleich in Verdacht gerät, hat schon seine Richtigkeit. Zwar war er am Verschwinden des Ringes nicht beteiligt, doch in punkto verbotener Schüssel war er nicht zuverlässig. Da konnte er seine Neugier nicht bezähmen und hinterging damit seinen König. Doch er zieht die Konsequenzen und verzichtet auf eine Karriere bei Hofe. Sein Weg ist nicht das stille Dienen, sondern das Abenteuer und die Neugier. Dabei kehrt er seine neu gewonnene Fähigkeit, die Stimmen der Natur zu hören, nicht heraus, sondern nutzt sie nur, wie es sich ergibt. Ebenso handelte der König am Anfang des Märchens. Wir sehen also, im Diener steckt schon viel Königliches.
Als seine Bitte erfüllt war, machte er sich auf den Weg und kam eines Tages an einem Teich vorbei, wo er drei Fische bemerkte, die sich im Schilfrohr gefangen hatten und nach Wasser schnappten. Obgleich man sagt, die Fische wären stumm, so vernahm er doch ihre Klage, daß sie so elend umkommen müßten. Weil er ein mitleidiges Herz hatte, so stieg er vom Pferde ab und setzte die drei Gefangenen wieder ins Wasser. Sie zappelten vor Freude, steckten die Köpfe heraus und riefen ihm zu: »Wir wollen dir’s gedenken und dir’s vergelten, daß du uns errettet hast!« Er ritt weiter, und nach einem Weilchen kam es ihm vor, als hörte er zu seinen Füßen in dem Sand eine Stimme. Er horchte und vernahm, wie ein Ameisenkönig klagte: »Wenn uns nur die Menschen mit den ungeschickten Tieren vom Leib blieben! Da tritt mir das dumme Pferd mit seinen schweren Hufen meine Leute ohne Barmherzigkeit nieder!« Er lenkte auf einen Seitenweg ein, und der Ameisenkönig rief ihm zu: »Wir wollen dir’s gedenken und dir’s vergelten!« Der Weg führte ihn in einen Wald, und da sah er einen Rabenvater und eine Rabenmutter, die standen bei ihrem Nest und warfen ihre Jungen heraus. »Fort mit euch, ihr Galgenschwengel!« riefen sie, »wir können euch nicht mehr satt machen, ihr seid groß genug und könnt euch selbst ernähren.« Die armen Jungen lagen auf der Erde, flatterten und schlugen mit ihren Fittichen und schrien: »Wir hilflosen Kinder, wir sollen uns selbst ernähren und können noch nicht fliegen! Was bleibt uns übrig, als hier Hungers zu sterben!« Da stieg der gute Jüngling ab, tötete das Pferd mit seinem Degen und überließ es den jungen Raben zum Futter. Die kamen herbeigehüpft, sättigten sich und riefen: »Wir wollen dir’s gedenken und dir’s vergelten!«
Der Jüngling zeigt Mitgefühl, welches nicht ganz unparteiisch ist. Denn was hätte er getan, wenn auch das Pferd um Gnade und Beistand gebeten hätte? Doch wenn wir ehrlich sind, gibt es so etwas wie unparteiische Hilfe gar nicht. Wir handeln in den jeweiligen Situationen, wie wir es für erforderlich halten. Doch niemals sind wir unabhängig. Wenn wir dem einen helfen, muß ein anderer leiden. In keiner Lage können wir Gewalt oder Tod vermeiden, wie auch Beistand und Güte allgegenwärtig sind. Manchmal wird uns das bewußt, doch meistens fokussieren wir uns nur auf unsere jeweilige Absicht. Schon bei jedem Atemzug sterben in uns Millionen von kleinen Lebewesen, denn unser Immunsystem ist eben auch parteiisch. Wir können auf Dauer nicht vermeiden, die Ameisen oder kleinen Schnecken auf der Wiese zu zertreten. Was zählt also am Ende? Wohl die Absicht. Es macht einen großen Unterschied, ob wir den Raben uneigennützig helfen oder das Pferd aus eigennützigen Motiven töten wollen. Als der Diener die Ente opferte, geschah das, weil er Strafe fürchtete. Nun, auf seinem Weg der Entwicklung, handelt der Jüngling aus selbstlosen Motiven.
Er mußte jetzt seine Beine gebrauchen, und als er lange Wege gegangen war, kam er in eine große Stadt. Da war großer Lärm und Gedränge in den Straßen und kam einer zu Pferde und machte bekannt: Die Königstochter suche einen Gemahl, wer sich aber um sie bewerben wolle, der müsse eine schwere Aufgabe vollbringen, und könne er es nicht glücklich ausführen, so habe er sein Leben verwirkt. Viele hatten es schon versucht, aber vergeblich ihr Leben daran gesetzt. Der Jüngling, als er die Königstochter sah, ward von ihrer großen Schönheit so verblendet, daß er alle Gefahr vergaß, vor den König trat und sich als Freier meldete.
Was im Märchen oft als Heirat zwischen schöner Braut und tapferem Bräutigam beschrieben wird, ist im höheren Sinne die Verbindung mit dem wahren Gefährten. Und was ist der wahre Gefährte? Die innere Wahrheit, das Eins-Sein mit der Schöpfung, dieses höchste Ziel im Leben. Daß der Weg dahin mühevoll ist, und wir dabei auch Hilfe benötigen, um scheinbar unlösbare Aufgaben zu bewältigen, ist offensichtlich. Ob wir die nötige Hilfe erhalten, hängt vor allem davon ab, ob wir selbst bereit sind, zu geben und zu helfen. Und es ist ebenfalls wichtig, ob wir bereit sind, uns den scheinbar unlösbaren Aufgaben überhaupt zu stellen. Denn das ist es, was das menschliche Streben ausmacht: Das Leben wird uns immer wieder mit schweren Prüfungen bedenken. Doch wenn wir nicht aufgeben und es immer wieder probieren, dann sind Hilfe und Entwicklung möglich.
Alsbald ward er hinaus ans Meer geführt und vor seinen Augen ein goldener Ring hineingeworfen. Dann hieß ihn der König diesen Ring aus dem Meeresgrund wieder hervorzuholen, und fügte hinzu: »Wenn du ohne ihn wieder in die Höhe kommst, so wirst du immer aufs neue hinabgestürzt, bis du in den Wellen umkommst.« Alle bedauerten den schönen Jüngling und ließen ihn dann einsam am Meer zurück. Er stand am Ufer und überlegte, was er wohl tun sollte.
Da sah er auf einmal drei Fische daherschwimmen, und es waren keine andern als jene, welchen er das Leben gerettet hatte. Der mittelste hielt eine Muschel im Munde, die er an den Strand zu den Füßen des Jünglings hinlegte, und als dieser sie aufhob und öffnete, so lag der Goldring darin. Voll Freude brachte er ihn dem Könige und erwartete, daß er ihm den verheißenen Lohn gewähren würde. Die stolze Königstochter aber, als sie vernahm, daß er ihr nicht ebenbürtig war, verschmähte ihn und verlangte, er sollte zuvor eine zweite Aufgabe lösen. Sie ging hinab in den Garten und streute selbst zehn Säcke voll Hirse ins Gras. »Die muß Er morgen, eh die Sonne hervorkommt, aufgelesen haben,« sprach sie, »und es darf kein Körnchen fehlen.« Der Jüngling setzte sich in den Garten und dachte nach, wie es möglich wäre, die Aufgabe zu lösen; aber er konnte nichts ersinnen, saß da ganz traurig und erwartete bei Anbruch des Morgens, zum Tode geführt zu werden. Als aber die ersten Sonnenstrahlen in den Garten fielen, so sah er die zehn Säcke alle wohlgefüllt nebeneinander stehen, und kein Körnchen fehlte darin. Der Ameisenkönig war mit seinen tausend und tausend Ameisen in der Nacht angekommen, und die dankbaren Tiere hatten die Hirse mit großer Emsigkeit gelesen und in die Säcke gesammelt. Die Königstochter kam selbst in den Garten herab und sah mit Verwunderung, daß der Jüngling vollbracht hatte, was ihm aufgegeben war. Aber sie konnte ihr stolzes Herz noch nicht bezwingen und sprach: »Hat er auch die beiden Aufgaben gelöst, so soll er doch nicht eher mein Gemahl werden, bis er mir einen Apfel vom Baume des Lebens gebracht hat.« Der Jüngling wußte nicht, wo der Baum des Lebens stand. Er machte sich auf und wollte immer zugehen, solange ihn seine Beine trügen, aber er hatte keine Hoffnung, ihn zu finden. Als er schon durch drei Königreiche gewandert war und abends in einen Wald kam, setzte er sich unter einen Baum und wollte schlafen. Da hörte er in den Ästen ein Geräusch und ein goldener Apfel fiel in seine Hand. Zugleich flogen drei Raben zu ihm herab, setzten sich auf seine Knie und sagten: »Wir sind die drei jungen Raben, die du vom Hungertod errettet hast. Als wir groß geworden waren und hörten, daß du den goldenen Apfel suchtest, so sind wir über das Meer geflogen bis ans Ende der Welt, wo der Baum des Lebens steht, und haben dir den Apfel geholt.« Voll Freude machte sich der Jüngling auf den Heimweg und brachte der schönen Königstochter den goldenen Apfel, der nun keine Ausrede mehr übrigblieb. Sie teilten den Apfel des Lebens und aßen ihn zusammen. Da ward ihr Herz mit Liebe zu ihm erfüllt, und sie erreichten in ungestörtem Glück ein hohes Alter.
Die letzten beiden Sätze waren der eigentliche Grund, warum wir dieses Märchen ausgewählt haben: Sie aßen gemeinsam den Apfel vom Baum des Lebens, und ihr ehemals hartes und stolzes Herz ward mit Liebe erfüllt...
Wofür steht der Baum des Lebens? Als Kind meinte ich, es müßte etwas mit ewig leben zu tun haben. Doch in keinem Märchen geht es darum, ewig zu leben. Da lebt man glücklich bis ins hohe Alter oder bis an sein Ende. Alter und Tod sind da ganz selbstverständlich. Also ist auch im Märchen nicht die Länge des Lebens entscheidend, sondern wie man lebt. Und nun, viele Jahre später, kommt eine leise Ahnung in uns auf, daß das ewige Leben nichts mit ewig leben zu tun hat. Nur, wie das erklären und in Worte fassen?
Ein Baum bildet im Laufe der Zeit viele Blätter, Blüten und Früchte aus, auch Wurzeln und Rinde, und alles stirbt auch wieder ab. Dann bildet der Baum eben neue Blätter und Wurzeln, und so geht es weiter, bis sein Lebensende erreicht ist. Den Baum des Lebens kann man sich ganz ähnlich vorstellen. Er bildet ständig neue Blätter und Blüten, manche sterben schon bald wieder ab, manche leben länger. Nur der Baum des Lebens an sich, der ist beständig, wie oft er auch Laub und Früchte verlieren und wieder erneuern mag. So ist es auch mit dem Leben an sich. Es nimmt unablässig viele verschiedene Formen an, manche sind schnell wieder vergangen, andere existieren länger. Immer sind die Formen vergänglich, doch das Leben selbst, das bleibt und vergeht nicht, wie oft die Formen sich auch wandeln mögen, vergehen und wieder entstehen. Wir können nun an der Form, die wir im Augenblick tragen, an diesem menschlichen Körper hängen und ihn mit viel Leiden beweinen. Doch wir können auch das Große, das Leben selbst sehen und klaglos akzeptieren, was offen auf der Hand liegt: Unser Körper ist vergänglich, doch das Leben bleibt. Dann sind wir auch mit dem Großen vereint, sehen in allem, was uns umgibt, dieses herrliche und wunderbare Leben pulsieren und können uns daran ohne jeglichen Eigennutz freuen. Und was ist selbstlose Freude? Selbstlose Liebe, die in dem Augenblick das Herz der Königstochter erfüllt, als sie mit ihrem wahren Gefährten den Apfel vom Baum des Lebens teilt. Sie hat diese Speise wahrhaft verdaut, denn sie läßt den eigensinnigen Stolz verschwinden, und übrig bleibt das Leben selbst. Und das Leben selbst ist nichts anderes als reine Liebe.
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[1857] Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen, 7. Auflage, Berlin 1857 |