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Sagentext nach Wilhelm Wägner und anderen Quellen
Interpretation von Undine & Jens in Grün [2025]
Wir möchten die lange Dietrichsage mit einer Geschichte von einem König beginnen, der Samsung, der „Schwarze“ genannt wurde. So erschien er auch wie aus der Finsternis und kämpfte sich mit eigener Kraft von einem Dienstmann zum ersten großen König der Amelungen empor. Wer sind die Amelungen? Wie sich die Nibelungensage um die Nibelungen dreht, so rankt sich die Dietrichsage um die Amelungen. Der Begriff selbst läßt sich vielfältig deuten: Zuerst könnte man an die Amaler denken, ein Volk der Ostgoten, die auch einen Ermanarich kennen und unter Theoderich einige Jahrzehnte in Italien herrschten. Dann gibt es den Begriff der Amme, der von althochdeutsch „Amma“ für Mutter oder Großmutter kommt, wie auch Amelgart in der Dietwart-Sage als Stammutter der Amelungen erscheint. Der hebräische Name Āmāl stammt aus der Bibel und bedeutet dort „Gewinn“. Der tamilische Name Amal bedeutet „Fülle“. Der arabische Name Āmal bedeutet „Hoffnung“, „Bestreben“ oder „Sehnen“. Der indische Name Amala bedeutet „die ewig Reine und in Wahrheit Makellose“. Die germanische und gotische Wurzel Amal bedeutet „Arbeit“, „Kampf“ und „Mut“. Darüber hinaus könnte man noch über Amalgam nachdenken, verhärtetes Quecksilber mit der Bedeutung „lebendiges Silber“ als verkörperte Lebenskraft. Oder das arabische „amal algama“, das alchemistische „Werk der Vereinigung“ als das große Ziel der verkörperten Lebenskraft im Sinne eines ganzheitlichen bzw. göttlichen Bewußtseins…
Schließlich könnten wir auch an das Amen denken, das göttliches Wort am Ende aller christlichen Gebete, das „So sei es!“ oder „Wirklich, es geschehe!“, womit auch die ganze Schöpfung ausgesprochen wird. Und weil es nun auch in dieser Sage um Dietrich geht, den „Reichtum der Menschen“, so könnten wir nach Hugdietrich als „geistigen Reichtum der Menschen“ und Wolfdietrich als „körperlichen Reichtum der Menschen“ an einen „Ameldietrich“ denken, sozusagen als „schöpferischen Reichtum der Menschen“. Damit meinen wir die Schöpferkraft, die in jedem Menschen ist, wie aus dem Wollen ein Werden wird, und wie jeder Gedanke eine schöpferische Kraft hat. Dann wären die Amelungen die „Schöpflinge“, die aus dem unerkennbaren dunklen bzw. schwarzen Meer der Ursachen alle möglichen Wirkungen ins Licht des Bewußtseins schöpfen können. In diesem Sinne möchten wir nun auch über diese Sage etwas tiefer nachdenken, damit uns vielleicht das symbolische Wesen von Samson, dem „Schwarzen“, aus geistiger Sicht etwas klarer wird. Los geht’s:
In der reichen Stadt Salerno (im Süden Italiens) herrschte in alter Zeit der mächtige König Rodger (oder Rodgeir), dem ein großes Reich untertan war. Er sorgte dafür, daß Handel und Gewerbe, insbesondere der Ackerbau, ungestört betrieben wurden, so daß Land und Leute zu Wohlstand gelangten. Denn er wußte, wenn Bürger und Bauern volle Säckel haben, dann ist auch der Schatz des Königs reichlich gefüllt. Dank seines Reichtums war der König in der Lage, ein stattliches Heer zu unterhalten, dessen er in der damaligen unruhigen Zeit wohl bedurfte. Es landeten nämlich oft zahlreiche Scharen von Raubfahrern an der Küste, und zu Land fielen feindliche Herrscher ein, um mit Brand, Raub und Mord das friedliche Volk zu schädigen. Doch da war der König gleich zur Stelle, und die Feinde trugen statt des Raubes blutige, zerschlagene Schädel davon. Der mächtige König hatte in seinem Gefolge einen Recken, der nach seinem kohlschwarzen Haar und Bart Samson, der Schwarze, genannt wurde. Er war in allen Gefechten voran und schlug allein oft ganze Heerhaufen in die Flucht. Schon sein Anblick war furchtbar, seine dunklen Augen glühten unter schwarzen Brauen, die wie zwei Raben darüber saßen, sein mächtiger Stiernacken und seine gewaltigen Glieder zeugten von der Stärke, die ihm eigen war. Wenn er im Kampfgetümmel gegen die Feinde zog, dann bestand kein Krieger vor seinen Schwertschlägen. Er zerhieb die Rüstungen und Leiber der Männer, als ob sie morsches Holz wären. Dennoch prahlte er nicht mit seinen Taten, und wenn die Sprache darauf kam, versuchte er auszuweichen. Wer ihm freundschaftlich entgegenkam, dem begegnete auch er trotz seines grimmigen Aussehens mitfühlend, wohlwollend, weise und freigiebig. Allerdings durfte man seinen Entschlüssen nicht entgegentreten, denn er pflegte dann wohl zu schweigen, aber er führte sein Vorhaben mit oder gegen den Willen anderer aus, unbekümmert um den Schaden, der daraus entstand. Deswegen wagte man selten Widerspruch gegen den gewalttätigen Mann.
Einstmals saß nach einem großen Sieg der mächtige König beim fröhlichen Gelage, seine Recken um ihn her, unter denen sich auch Samson befand. Dieser erhob sich, nahm dem Mundschenk den goldenen Becher des Königs aus der Hand, füllte ihn mit Wein und bot ihn vortretend dem ruhmreichen Herrscher. „Herr“, sagte er mit geziemender Sitte, „manchen Sieg habe ich dir erstritten und biete dir nun diesen Trank, auf daß du mir eine Bitte gewährst.” - „Sag an, tapferer Held“, erwiderte der König, „was dein Begehr ist. Bisher hast du für deine guten Dienste nichts verlangt, und ich habe dir Burgen und Landsitze freiwillig verliehen. Wenn du nun einen Hof und anderes Gut, was es auch sei, begehrst, werde ich es dir nicht verweigern.“ - „Guter Herr“, sprach Samson, „es sind nicht Burgen und Höfe, die mein Herz begehrt, denn damit hast du mich reich gemacht. Doch ich bin sehr einsam in meinem Hauswesen, da meine Mutter alt und grämlich ist. Du hast nun ein holdseliges Töchterlein, die goldgelockte Hildeswind, die möchte ich gern zur Hausfrau haben, und es würde mich sehr erfreuen, wenn du mir diese Bitte gewähren wolltest.“ Auf diese Rede wäre dem König vor Schrecken fast der Becher aus der Hand gefallen. Denn er liebte seine Tochter als sein einziges Kind über alles, zumal sie auch die schönste und weiseste der edlen Jungfrauen war, die jeder gern gewinnen wollte. So sprach er ausweichend: „Du bist zwar ein sehr tüchtiger Held, aber die Jungfrau ist von königlichem Geblüt. Nur ein König sollte sie heimführen, um mein Erbe und Nachfolger zu werden. Doch du bist zu meinem und ihrem Dienst bestellt. Nimm daher diese Schüssel mit Gebäck und trage sie zu ihr ins Frauenhaus. Dann kehre wieder hierher zurück und vergiß beim kreisenden Becher, was ich dir nicht gewähren kann.“
Zuerst einmal kann man viel darüber nachdenken, um eine Brücke zwischen dem Ende der Hugdietrichsage und diesem Anfang zu finden. Offenbar gibt es in Italien keinen Kaiser mehr, und das friedlich-goldene Zeitalter war auch vorbei. Wir könnten uns aus geistiger Sicht vorstellen, daß der alte Kaiser Hugdietrich als Dietwart und als ganzheitlich herrschende Vernunft gestorben war, und nun wieder viele Fürsten und Könige im Reich regierten, die sich mehr oder weniger feindlich gesinnt waren. Mit dem ganzheitlichen Geist verschwand auch die reine Liebe der Minne, und Amelgart als „Garten der Geschöpfe“ wandelte ihr Wesen von der Liebe zur Begierde, wie wir von der „alten und grämlichen Mutter“ noch lesen werden. Der Mensch selbst ist wie Samson dunkel geworden, hat seine hohe kaiserliche, ganzheitliche bzw. göttliche Abstammung vergessen und dient nun König Rodger. Der Name erinnert an den Rüdiger aus der Nibelungensage und bedeutet „Speer des Ruhmes und der Ehre“. So regiert nun eine verfallende Vernunft, die sich an Ehr- und Ruhmbegriffen festhalten will und im Besitz von äußerlichen Reichtümern die Kraft und den Sinn im Leben sucht. Daher versucht er auch, seine Seele als Tochter festzuhalten, und will sie nur seiner Idealvorstellung weitergeben. Und doch gibt es im Menschen eine Willenskraft, die sich mit Gewalt erheben will und scheinbar unbesiegbar ist. Diese Kraft erinnert uns an Siegher als das „Heer des Sieges“, den Sohn von Hugdietrich bzw. Dietwart. Damit zeigt sich nun, wie in dieser Welt alles in Wellen geschieht, jedem Hoch folgt ein Tief, jedem goldenen Zeitalter ein eisernes: Auf Hugdietrich folgt ein Wolfdietrich, dann wieder ein Hugdietrich, und danach geht es erneut bergab zu Samson, um sich dann wieder zu erheben. Offenbar scheint diese Welt nicht dazu gemacht zu sein, daß sich irgendwann ein hoher Idealzustand beständig einstellt. Immer wieder geschieht die Schöpfung aus dem Meer der Ursachen im Spiel der Wellen, und man möchte meinen, die Vollkommenheit wird niemals erreicht. Doch vielleicht ist gerade das die Vollkommenheit, wenn man die Ganzheit darin erkennen könnte?
Die Seele, um die es hier geht, heißt Hildeswind. Der Name erinnert uns über das altdeutsche „hilti“ an den „Wind oder Antrieb zum Kampf“, den sowohl König Rodger als auch Samson als lebendige Seele spürt und sucht. Und ja, dafür ist die Seele als Prinzip der Verursachung da. Die große Frage ist nur: Wofür sollte man kämpfen? Zumindest heißt es zunächst: „Mein Wille geschehe!“
Samson nahm schweigend die leckere Kost und brachte sie der schönen Jungfrau, die mit ihren Mägden Stickereien verfertigte. Er setzte das Gebäck vor sie hin, indem er sagte: „Für dich, gute Maid, und dazu bringe ich dir auch frohe Botschaft. Du sollst mir in meine Wohnung folgen und als meine Hausfrau darin walten. Nimm deine Gewänder, und laß eine der Mägde mit dir gehen!“ Als die Jungfrau erschrocken zögerte, fügte er hinzu: „Wenn du mir nicht guten Willen trägst, dann muß der König sterben und der Palast mit aller Dienerschaft verbrennen.“ Er sah bei dieser Rede so finster und grimmig aus, daß Hildeswind vor Furcht zitterte und ohne Widerspruch folgeleistete. Dann nahm er sie bei der Hand und führte sie hinunter in den Hof, wo sein Knecht die Pferde des furchtbaren Recken bereithielt. Am hellen Tag und in Gegenwart vieler Wächter, die keinen Widerstand wagten, führte der gefürchtete Mann die Königstochter aus der Burg Salerno und immer weiter in einen öden Wald, wo er sich schon vor langer Zeit ein geräumiges Haus erbaut hatte.
Und sein Wille geschieht! Warum nicht, wenn man die Kraft dazu hat? Können wir uns vorstellen, wenn wir alle die Kraft hätten, jeden Willen zu verwirklichen? Was für eine Welt würde entstehen?
So führt er die Seele in den öden Wald der menschlichen Vorstellungen, wo wir uns im Laufe der Lebenszeit ein körperliches Haus bauen, das wir unser Eigentum nennen, und dessen Tore wir fest verschließen:
Das Tor war verschlossen. Er pochte zweimal und dreimal so gewaltig, daß es durch den Wald schallte. Da rief eine heisere Stimme von innen, das Tor werde nicht aufgetan, dieweil der Eigner des Hauses auswärts am Königshof sei. „Mutter!“, rief er: „Schiebe die Eisenriegel zurück! Ich bin es selbst, dein Söhnchen, und führe dir ein Töchterlein zu, ein Königskind, das dir in deinem Alter behilflich sein soll.“ Sofort wurden die Riegel zurückgeschoben, und die Pforte öffnete sich knarrend. Da stand nun eine alte, hagere Frau in Bettlerlumpen vor den Ankömmlingen, die sie grämlich empfing. „He!“, rief sie, „Du bringst Gäste? Eine Frau in Putz und Hoffart, ihre Magd und einen faulen Knecht? Du kennst doch unsere Armut, Söhnchen!“ Sie blickte bei diesen Worten fast schon grimmig zu dem baumhohen Söhnchen empor. „Mutter“, sprach der Recke, „wo ist das Gold, das ich dir gesandt habe? Wo sind die tüchtigen Gesellen, die ich zu deinem Dienst bestellte? Wo die schmuckreichen Gewänder, womit du dich kleiden solltest?“ - „Das Gold habe ich in meiner Truhe geborgen“, versetzte die Alte, „man weiß ja nicht, wie man im Alter darben muß. Die Gesellen, die den ganzen Tag schmausten und zechten und alle Vorräte aufzehrten, habe ich hinausgetrieben, die Gewänder aber für bessere Zeiten aufbewahrt.“ - „He, Mutter“, sagte Samson, „das ist deine Weise. Doch nun laß uns eintreten und verschaffe uns gute Kost, denn wir sind weit geritten.“
Hier trifft der Geist seine Mutter, die Natur, und erkennt in ihr die natürliche Macht der Begierde, die dieses körperliche bzw. materielle Haus auch bauen ließ, um darin Besitztümer anzusammeln, eine Kraft der Anziehung, der Anhaftung und des Festhaltenwollens. Der dazugehörige Geist herrscht sowohl in König Rodger als auch in Samson, und im Grunde wohl in jedem verkörperten Wesen, nur mehr oder weniger stark. Das ist der übliche Geist der Armut mit dem ständigen Gefühl eines Mangels, so daß es nie genug ist und immer noch etwas fehlt. So hat wohl jeder Mensch in sich selbst schon erfahren, was hier übertrieben dargestellt wird.
Die Gäste traten in das Haus und saßen bald an der Tafel, aber die Kost, welche die Frau reichte, war nur schwarzes schimmliges Brot und der Trunk trübes Wasser, was dem Recken schlechte Labung deuchte. Indessen schaffte sein Knecht Rat, denn er führte ein feistes Hüftenstück von einem Hirsch mit sich und einen mächtigen Schlauch Wein. Nachdem sie gespeist hatten, verabschiedete sich Samson von seiner Hausfrau, um in den Wald zu reiten und ein Wild zu erlegen, während der Knecht den Keller durchsuchte und glücklich noch ein Faß guten Lagerweins vorfand. Auch die alte Mutter hatte sich entfernt, und Hildeswind sah sich mit ihrer Magd allein in der weiten Halle. Es wurde ihr gar unheimlich und schauerlich zumute, als der Abend anbrach und im Tann die Eulen riefen. Sie gebot der Dienerin, die alte Frau aufzusuchen und wieder in die Halle zu führen, aber auch diese kam nicht wieder. Nun machte sie sich selbst auf den Weg, durchirrte viele Gemächer und fand endlich die Frau in einer entlegenen Kammer vor einer großen geöffneten Truhe sitzen. Beim Schein einer Lampe, welche den Raum nur spärlich erleuchtete, bemerkte Hildeswind, daß in der Kiste Gold glänzte. Die Alte zählte Byzantiner, Dukaten und Dublonen, ohne ein Ende zu finden. „Wie mein liebster Schatz leuchtet!“, murmelte das Weib, „Wie er lacht, als wolle er mir etwas Freudiges sagen! Ja, er will wachsen, und dafür ist das Königskind bei mir eingekehrt, das reiche Schätze mit sich führt. Wenn man ihr nur die Kehle zuschnürte! He, bald geschehen, Goldpuppe!“ Die junge Königstochter stieß vor Schreck einen Schrei aus. Da sprang die Alte auf und rief: „Diebin! Räuberin! Verfluchte!“ Sie erhaschte die Unglückliche, die laut aufschrie, und versuchte, sie zu erdrosseln. Doch da erschien plötzlich Samson und stillte den Streit. „Mutter“, sagte er, „du kannst hier nicht bleiben. Am Waldesrand habe ich, wie du weißt, ein anderes Haus. Dahin führe ich dich mit dem Schatz, den du gesammelt hast.“ Er tat nach seinen Worten, und die Alte wagte keinen Widerspruch.
Dieser Streit zwischen Mutter und Schwiegertochter als Mutter Natur und Seele der Natur erinnert uns an den Streit zwischen Brunhild und Kriemhild im Nibelungenlied um die Vorherrschaft in der Körperburg. Das Gold selbst ist eigentlich ein Symbol der Wahrheit bzw. des reinen Bewußtseins, das sich verkörpert und verfestigt, wenn es die äußerliche Natur zusammenrafft. Und die innerliche Natur als Seele der Verursachung ist dafür da, daß es im Fluß des Lebens fließt. Das scheint ein Widerspruch zu sein, zwischen Festhaltenwollen und Fließenlassen, Materie und Leben, Außen und Innen, über den man hier nachdenken kann. Samson entscheidet sich für die Seele und den Fluß des Lebens, wie auch Siegfried für Kriemhild, und er verdrängt die Begierde der äußerlichen Natur an den Rand vom Wald der Vorstellungen. Entsprechend kommt es nun auch im Reich der körperlichen Burgen und Höfe zum Kampf zwischen Rodger und Samson, als dem Glauben an die Äußerlichkeiten der Natur und dem Glauben an die Innerlichkeit der Seele:
Mittlerweile hatte König Rodger die Geschichte erfahren, wie seine Tochter geraubt worden war. Er bot daher seine Mannen auf, dem Räuber nachzujagen. Da sie aber den Recken nicht einholen konnten, ließ er dessen Höfe und Burgen mit Feuer überschütten, sein Vieh und was ihm sonst eigen war, nach Salerno fortführen, und verhieß viel rotes Gold dem, der dem kühnen Recken das Haupt abschlage und dasselbe ihm bringe. Als Samson davon erfuhr, ritt er gewappnet aus dem Wald, erschlug manchen Kriegsmann, raubte viel Königsgut und verbrannte dessen Burgen und Höfe. Darauf zog König Rodger selbst mit vielen Mannen aus, den Recken zu ergreifen. Er verteilte das Heer in einzelne Haufen, um alle Wege und Wälder zu durchspähen. So kam er auch mit fünfzehn Recken zu einer alten Frau, die am Rande des Waldes in einem kleinen Haus wohnte. Er forschte bei ihr nach Samson, aber sie gab vor, den Mann nicht zu kennen. Als er ihr darauf rotes Gold auf einer Holztafel darbot und mehr und immer mehr hinzufügte, wurde ihre Zunge gelöst, sie redete viel von der Stärke des Recken, und wie er wohl jetzt in seiner Behausung sei, wohin ein verschlungener Weg führe. Sie ging sogar eine Strecke mit, damit sich die Männer nicht verirrten.
Der König war mit seinem Gefolge noch nicht weit in den wilden Tann geritten, da kam ihm schon der furchtbare Held entgegen. Schwarz waren sein Helm und seine Rüstung, wie Bart und Haar, schwarz auch sein gewaltiger Streithengst, aber auf dem Schild führte er einen goldenen Löwen. Ohne ein Wort zu sprechen, rannte er gegen das Geschwader und durchbohrte den vordersten Reiter mit der Lanze, während dessen Speer von seinem Schild abglitt. Ein zweiter Kämpfer hieb ihm auf den Helm, daß der Kegel zerbrach, aber er spaltete ihn bis auf den Gürtel, und einen dritten hieb er in Stücke. Nun drang König Rodger vor, begierig, seine Männer zu rächen, doch obwohl sein Schwertstreich dem Gegner durch Schild und Rüstung drang, sank er bald mit gespaltenem Haupt vom Roß. Denn keine Rüstung schützte gegen das Schwert des Recken, und daher wendeten sich die Angreifer zur Flucht, unterlagen jedoch alle bis auf einen dem zornigen Verfolger. Dieser sah recht grimmig aus, wie er sich am Ausgang des Waldes seitwärts nach dem einsamen Haus wandte und alsbald vor der greisen Frau stand, welche den König zurechtgewiesen hatte. Sie war emsig beschäftigt, das empfangene Gold zu zählen. „Mutter“, sagte er, „für rotes Gold hast du deinen Sohn verraten! Darum begehrt mein Schwert dein Blut zu trinken.“ Er zog sein Schwert, stieß es aber wieder in die Scheide, indem er hinzufügte: „Weil du meine Mutter bist, soll das Schwert seinen Willen nicht haben.“ Die Frau zählte ruhig die Haufen Goldes weiter: „Einhundert, zwei, dreihundert…“ Er sah eine Weile zu, dann sprach er, sein Dolchmesser zückend: „Mutter, für rotes Gold hast du deinen Sohn verraten, darum begehrt mein Messer dein Blut zu trinken.“ Sie sagte weiterzählend: „Versuch es, wenn du kannst.“ - Er stieß auch das Messer zurück mit den Worten: „Weil du meine Mutter bist, soll es den Bluttrunk nicht haben. Aber nun stehe nicht länger auf diesem Boden. Zieh weit fort mit dem roten Gold, daß Schwert und Messer nicht wiederum zu trinken heischen.“ Die Frau raffte den Schatz eilends in einen Sack und sagte: „Hättest du nicht die zweite Frau in dein Haus genommen, so wäre auch dieser Schatz dein Eigen. Nun will ich ihn dem König wiederbringen, der wird mich beschützen.“ - „Den habe ich erschlagen“, versetzte Samson, „und dazu seine Mannen.“ Er sah bei diesen Worten höchst grimmig aus, und als sie ihn anblickte, erschrak die Frau und murmelte: „So will ich in die Fremde ziehen, um dafür einen Erben zu suchen, der mir Herberge gönnt.“ Damit entfernte sie sich eilends. Zum dritten Mal zuckte der zornige Mann und griff nach Schwert und Messer, und zum dritten Mal zog er seine Hand zurück. Dann bestieg er sein Roß und ritt in den finsteren Tann.
Er kam in seine Behausung, wo Hildeswind emsig waltete. „Die Mutter verriet mich für rotes Gold“, sagte er, „Schwert und Messer begehrten ihr Blut, doch ich habe sie in der Scheide festgehalten. Wenn du aber falsch bist, dann dürsten die Klingen noch immer.“ Er hatte wieder ein schreckliches Aussehen. Da nahm sie ihm Helm und Rüstung ab, küßte ihn und führte ihn zum Hochsitz. Nun war er sanft und freundlich und sagte, er wolle ihr Ruhm und Ehren verschaffen, sie solle Königin werden in ihres Vaters Reich.
Hier wird nun das Wesen von Seele und Natur im Spiel der Verursachung mit starker Symbolik beschrieben und wie sich der Geist unter diesen „Naturgesetzen“ oft verraten und verkauft fühlt. Doch Samson gewinnt auch diesen Kampf, zuerst gegen Rodger als den Glauben an die äußerliche Natur und dann gegen sich selbst und den Glauben an den Tod, daß man Mutter Natur töten müßte, um sie zu besiegen, was auch viele „Naturwissenschaftler“ heute noch versuchen. Woher hat nun Samsung diese große Macht, um jeden Kampf zu gewinnen? Nun, er ist „Siegher“, der Sohn von Hugdietrich bzw. Dietwart, also von einer kaiserlichen Vernunft. Und was könnte ein ganzheitliches und damit auch göttliches Bewußtsein nicht erreichen, das keine Begrenzungen kennt? Nur das abgetrennte Ego-Bewußtsein, das sich in seiner Blase wie in ein Gefängnis einschließt, wird auch in seiner Wirkung begrenzt.
Dazu gibt es im biblischen Buch der Richter eine ähnliche Geschichte über Samson oder Simson, in der sich viele der hier verwendeten Symbole wiederfinden lassen. Interessanterweise wird dort der Name Simson als „kleine Sonne“ gedeutet, vielleicht im Sinne einer erwachenden und aufgehenden Sonne als ein aufsteigendes Christusbewußtsein der Ganzheit. So wurde Simson als „Geweihter Gottes“ geboren und vom „Geist Gottes getrieben“, so daß auch er grenzenlose Kraft hatte und jeden Kampf gewinnen konnte. Die Bedingung dafür war, daß seine Kopfhaare nicht geschoren werden, was uns an die Macht der Gedanken erinnert, die aus dem Kopf in die Welt wachsen und natürlich für jeden Kampf nötig sind. Die Rolle von König Rodger spielen dort die Philister mit ihrem Glauben an äußerliche Götzen, welche die weltliche Herrschaft über Israel übernommen hatten, das verhießene heilige bzw. ganzheitliche Reich. Auch Simson begehrte eine Jungfrau der Philister, und so verursachte auch dort die Weiblichkeit den Kampf zwischen Simson und den Philistern. Sie erschien in verschiedenen Formen und verursachte auch seinen Verrat, der den Kampf vorantrieb und ausweitete. Sogar den Löwen, der hier als Wappentier erwähnt wird, findet man dort wieder, wie er von Simson erschlagen wird, aber ein Bienenvolk aus dessen verwesenden Leib süßen Honig gewann. So wurde seine Stärke zur Süßigkeit, und er fragt während seiner Hochzeit die Philister, wie dieses Rätsel zu lösen wäre und welche Macht hinter seiner Kraft stehe?
Doch nun wollen wir erst einmal erkunden, welche Kraft hinter König Rodger stand, wie sie wohl auch hinter den Philistern wirkte:
Der Tod des Königs wurde in Salerno von dem entflohenen Dienstmann verkündigt. Da berief Brunstein, der Bruder von Rodger, die Landesherren zu einer Versammlung und ließ sich zum neuen König über das weite Reich krönen. Das Volk freute sich darüber, denn er war ein tüchtiger Held, klug im Rat und gerecht im Gericht. Daher wäre im ganzen Reich guter Frieden gewesen, wenn nicht Samson die Ruhe durch Raubfahrten gestört hätte. Das ertrug der tapfere Brunstein um so weniger, als auch das Blut seines erschlagenen Bruders noch ungerächt war. Er entbot die kühnsten Recken aus seinem Reich und aus den Nachbarländern, um den Raubfahrer zu züchtigen. Sie gelobten alle, denselben tot oder lebend zu überliefern oder selbst unter seinen Händen zu sterben. So zogen sie unter dem Banner des neuen Königs und von ihm geführt aus, durchstreiften Gebirge und Flachland, drangen auch in den Wald ein, aber sie fanden den Mann nicht, den sie suchten. Nach mehrtägiger Fahrt kehrten sie in einer festen Burg ein, wo sie sich beim vollen Becher berieten und dann, müde von der Tagfahrt, sich der Ruhe überließen. Auch die aufgestellten Wachen schliefen ein, denn die Nacht war sehr dunkel, und man dachte nicht an einen Überfall. Indessen kam Samson um Mitternacht an das Kastell. Er fand die Mauern fest und die Tore durch Riegel und Stangen verwahrt. Vor der Festung befand sich eine Hütte, worin arme Häusler wohnten. Er weckte die Leute, hieß sie mit ihrem Vieh und anderer Habe schleunigst ausziehen, und als dieselben, zitternd vor dem schrecklichen Recken, folgeleisteten, zündete er die Baracke an. Die Flammen schlugen alsbald empor. Er aber riß brennende Balken und was ihm in die Hände kam, heraus und warf sie mit seiner Riesenkraft über die Mauer in das Gehöft. Darin waren zum Teil Strohdächer, die sogleich Feuer fingen und den Brand weiter verbreiteten. Die Wächter stießen alsbald in ihre Hörner, die Bestürzung und der Schrecken waren groß. Der König, die Recken sowie die Burgmannen wappneten sich und bestiegen ihre Rosse. Man glaubte, ein ganzes Heer habe die Burg erstürmt. Manche flohen ohne Waffen, manche ohne Gewand, alle versuchten, den Flammen und dem Schwert der vermeintlichen Feinde zu entkommen. Wie ein Nachtgespenst erschien der furchtbare Recke bald im Schein der lodernden Flammen, bald im nächtlichen Dunkel und erschlug die Flüchtlinge.
Der König entrann nur mit einem Gefolge von sechs Recken, die nicht von seiner Seite wichen. Er geriet in den wilden Tann, und als der Morgen anbrach, ritt er, des Weges unkundig, immer weiter. Gegen Mittag erreichte er einen geräumigen Hof und nahm darin Einkehr. In der Halle fand er die Hausfrau und erkannte in ihr die schöne Hildeswind, die Tochter seines Bruders. Er fragte nach Samson, und sie versicherte, derselbe sei ausgeritten. Da forderte er sie auf, den Raubfahrer zu verlassen und ihm nach Salerno zu folgen. Sie antwortete, daß sie das nicht wolle und auch nicht wage, weil ihr Ehemann sehr grimmig sei und sicherlich Rache nehmen werde. Sie riet dem Vaterbruder, eilends zurückzureiten und beschrieb ihm den Weg, der aus dem Wald führte. In der Tat fürchtete auch Brunstein in dem Tann einen Überfall und ritt mit seinem kleinen Gefolge den angedeuteten Weg.
Der Bruder von Rodger und Nachfolger des Königs heißt Brunstein. Der Name bedeutet Bernstein oder Brennstein, also nicht der unvergängliche Stein der Weisen, sondern ein äußerlich edler Stein, der aber schnell verbrennen kann. Damit erinnert uns der Bruder von Rodger als gefallene Vernunft an den begrifflichen Verstand, der als Kraftquelle hinter dem König stand und nun die Herrschaft übernimmt. Ja, er könnte wohl eine Weile friedlich herrschen, doch er kann niemals von feindlichen Gegensätzen frei sein und ein ganzheitliches Bewußtsein erreichen. So verirrt er sich auch im Wald der Vorstellungen und fühlt sich dort in seiner Körperburg so weit sicher, daß sein Bewußtsein schwindet und in den Schlaf fällt. Doch Samson schläft nicht, sondern gebietet den Armen, den Wald der Vorstellungen zu verlassen. Dann zeigt er sich als das lodernde Feuer des Geistes und scheint von allen Seiten die Körperburg mit ihren Strohdächern anzugreifen, um den Verstand mit seiner Gedankenarmee zu besiegen. Auf der Flucht vor diesem Feuer trifft der Verstand mit seinen sechs Gesellen, die uns an die fünf Sinne und das Denken erinnern, zwar auf die Seele der Natur, die ihm aber nicht mehr zum Überleben dienen kann, weil er der Ganzheitlichkeit feindlich gesinnt ist:
Doch es war zu spät. Samson, der von der anderen Seite herkam, hatte die Feinde schon erspäht und schritt sogleich zum Angriff. Gegen seine furchtbaren Schläge half weder Mut noch menschliche Tapferkeit. Brunstein fiel im Kampf mit fünf seiner Recken. Den sechsten, der schwer verwundet war, trug sein gutes Roß aus dem Wald und in eine nahe Burg. Samson verfolgte ihn, wie er aber aus dem Tann hervortrabte, sah er zwölf Reiter im eiligen Galopp auf sich zukommen. Sie führten auf ihrem Banner einen goldenen Löwen. „Hei!“, rief er: „Das sind Amelungen. Sei gottwillkommen, Onkel Dietmar, mit deinen Söhnen und Mannen!“ So begrüßte der Recke die befreundeten Helden und nahm sie mit in seine Herberge, wo die Hausfrau für reichliche Bewirtung sorgte. Dietmar berichtete nun, er habe erfahren, daß Samson friedlos und in Not sei, und habe sich aufgemacht, ihm Hilfe zu bringen. „Wohlgetan!“, sagte der Recke: „Nun, schöne Hildeswind, mache ich wahr, was ich dir verheißen haben. Denn mit solchen Helfern gedenke ich nicht mehr mich heimlich zu halten, sondern wir verlassen den Tann und erobern Burgen und Städte. Wir wollen doch sehen, wo die kühnen Helden sind, die uns bestehen.“ - Er tat nach seinen Worten. Da wagte kein Burgherr, ihm entgegenzureiten. Jeder öffnete lieber freiwillig die Tore, um vor ihm Gnade zu finden. So gewann er weite Landstriche und nannte sich Herzog. Darauf rückte er nach Salerno und schickte Boten voraus, die verkündigten, die Bürger sollten ihn zum König erwählen und ihm Gehorsam geloben, sonst werde er die Stadt mit Feuer überschütten und gänzlich zerstören. Als die Stadtherren über den Antrag berieten, sagte der Stadtmeister, solange Herzog Samson ihr Freund gewesen war, habe er sie vor aller Schädigung behütet. Seitdem er aber mit ihnen in Feindschaft lebe, habe er ihnen den größten Schaden zugefügt. Es werde daher zur Gemeinwohlfahrt gereichen, wenn man ihm das Königtum zuteile. Die Herren urteilten, das sei wohlgeraten und dem allgemein Besten förderlich. Der Beschluß wurde dem Recken geziemend hinterbracht, und er nahm ihn mit großer Gnade an. Als er nun mit seinen Heermannen den Einzug halten wollte, ließ er auch seine Hausfrau, die goldgelockte Hildeswind holen, und sie ritt in königlichem Schmuck an seiner Seite. Und das Volk, das ihn gerade noch verflucht und in die Hölle gewünscht hatte, rief: „Lange lebe König Samson! Heil und Segen dem heldenmütigen König!“
So wurden die Rodger-Vernunft und der Brunstein-Verstand von Samson besiegt, wie der biblische Simson die Philister besiegte, und nur ein Gedanke blieb übrig, der die körperliche Welt an eine Kraft und Macht erinnerte, die unbesiegbar ist. Damit war nun der Weg frei, daß sich das unbesiegbare Wesen von Samson zur lebendigen Ganzheitlichkeit erheben konnte, auch wenn das große Ziel noch weit war, wie auch der Weg vom biblischen Simson zu Christus noch weit war. Dazu traf er zwölf Gesellen, die ihm dabei helfen wollten und das gleiche Banner führten, einen goldenen Löwen. Das Gold erinnert uns wieder an die Wahrheit, und der Löwe an den König der Tiere, wie auch der Mensch ein wahrer König in dieser Welt werden und den tierhaften Körper in Wahrheit verwandeln sollte, was dann auch das Ziel und die Aufgabe der Amelungen als „Schöpflinge“ ist. Die Zahl Zwölf wurde bereits in der Nibelungensage oft benutzt, um eine Ganzheitlichkeit zu symbolisieren, wie die zwölf Stunden im Kreis der Uhr oder die zwölf Sternzeichen und Monate im Jahreskreis. So bekam nun Samson zwölf Amelungen-Gesellen, wie auch Siegfried zwölf Nibelungen hatte.
Und wer war Onkel Dietmar? Wenn Hugdietrich alias Dietwart der Vater von Samson war, wie wir es aus geistiger Sicht betrachten könnten, dann würde auch Dietmar als dessen Bruder recht gut ins Bild passen, der offenbar seinen älteren Bruder überleben konnte, nachdem dieser einige Zeit als Kaiser regiert hatte. Doch dazu konnten wir keine passende Geschichte finden. Zumindest beginnt nun auch Samson, sich zu einem ganzheitlich herrschenden Kaiser zu erheben:
Der erwählte Herrscher verwaltete sein Amt mit unbeugsamer Strenge. Er übte Gerechtigkeit ohne Ansehen des Standes und Geschlechts. Man sang von ihm: „Kein Fürstenhaupt ist ihm zu stolz, kein Grafenschloß zu hoch.“ Er ermunterte und belohnte aber auch Treue und Tüchtigkeit. Mit manchem benachbarten König geriet er noch in Unfrieden, doch alle Fehden endigten zu seinem Vorteil. Saß er einmal im Sattel, dann ließ er nicht eher ab, bis der Gegner völlig zu Boden geworfen, tot oder zumindest zinspflichtig war. Sein furchtbares Schlachtschwert blitzte stets in den Vorderreihen und entschied den Sieg. Seine geliebte Frau Hildeswind hatte ihm drei Söhne geboren, die glücklich heranwuchsen. Der älteste hieß Ermenrich, der zweite Dietmar nach Samsons Onkel, und der dritte Diether. So vergingen viele Jahre, in denen im Reich Frieden herrschte, und König Samson war allmählich ein Greis geworden. Sein Sohn Ermenrich war zum kräftigen Mann und Dietmar zum blühenden Jüngling von achtzehn Jahren herangereift, und auch der zwölfjährige Diether wußte schon das Schwert zu führen. So geschah es eines Tages, daß zur Zeit des Sonnenwendfestes König Samson auf dem Thron saß, und vor ihm stand sein ältester Sohn Ermenrich, um seine Befehle entgegenzunehmen. Da sprach der alte König: „Ermenrich, du warst all die Zeit mein getreuer und willfähriger Sohn und Dienstmann. Nun will ich dir das Königtum übergeben in meinen römischen Landen, welche ich mir mit dem Schwert errungen habe, mit zwölf starken Burgen darin, so daß du dir dein Reich wohl beschirmen und noch weiter vergrößern kannst.“
Als dies der Jüngling Dietmar vernahm, trat er mit glühenden Wangen vor seinen Vater, verneigte sich und sprach: „Deinem Sohn Ermenrich hast du Königswürde und Reich gegeben. Auch ich bin stets treu bis auf diesen Tag mit deinen Rittern und Knappen ins Feld gezogen. Doch Ehren und Würden sind ungleich zwischen mir und meinem Bruder verteilt. Darum gib auch mir eine Herrschaft und einen Titel, nachdem du ihn zu einem so großen Mann gemacht hast.“ König Samson hörte die Rede, aber antwortete nicht, sondern blickte den Jüngling nur mit seinen durchdringenden Königsaugen ernst an. Da wurde Dietmar gewahr, daß er allzu keck gesprochen hatte, und ging mit gesenkten Blicken und schweigend zu seinem Sitz.
Samson aber bedachte in der Tiefe seines Herzens, daß der Jüngling doch Wahrheit gesprochen habe. Seine Bitte war eine gerechte, und Samson sann, wie er sie erfüllen könnte. Er überlegte geraume Zeit in der Stille, und eines Tages entbot er seine Fürsten und Vasallen zum Gastmahl in die große Halle seiner Burg. Da stand nun der greise Held mitten unter den Herrschern, von denen viele seine Kampfgenossen aus alter Zeit und gleich ihm ergraut waren, sowie andere noch jung an Jahren, und er sprach zu allen: „Unserer Herrschaft sind viele Länder untertänig, unsere Burgen erheben sich stolz und unbezwingbar durch starke Mauern, unsere Hallen glänzen von Marmorstein, bei unseren Mahlen perlt edler Wein in goldenen Bechern, und Frieden herrscht nun schon lange Zeit. Dagegen hat sich auch vieles verändert. Seht, dieses Haar und dieser Bart, einst schwarz wie ein Rabe, sind beide weiß wie eine Taube geworden. Dieser Arm, einst rötlich, von blauen Adern durchzogen, ist jetzt weiß, wie der Arm eines Mägdleins. So ist es auch meinen alten Wehrgenossen ergangen, und das kommt daher, daß wir alt geworden sind. Unsere einst starken Schilde sind zerborsten, unsere Schwerter, einst rot von Blut, sind rot von Rost, und rostig sind Helme und Rüstungen. Daran ist die lange Rast schuld, weil wir seit zwanzig Wintern das Rüstzeug nicht gebraucht haben. Darum ist auch das junge Volk in Weichlichkeit und Schwäche geraten, daß ihm die Waffen der Väter zu schwer dünken, daß man jetzt statt der starken Streithengste zahme, zierliche Traber begehrt, damit keine Feder auf dem Hut im schärfsten Rennen zerknittert werde. Das alles ist nicht nach meinem Sinn und Willen. Daher bestimme ich von heute an drei Monate. In dieser Frist sollen die Mauern der Burgen hergestellt, die Streithengste zugeritten, Helme und Rüstzeug gereinigt, die Schwerter geschliffen werden. Nach Ablauf der drei Monate finde sich jeder Recke mit seinen wohlgerüsteten Mannen hier in Salerno ein und trage ein mutiges Herz in der Brust, denn wir werden einen starken Feind zu bekämpfen haben.“ So gebot König Samson, und man wußte wohl, daß er nicht mit eitler Rede loses Spiel trieb.
Schön beschrieben: Solange die Trennung herrscht und die Ganzheit nicht erreicht wurde, kann man auch den Kaiserweg der Befreiung nicht gehen, den Wolfdietrich gegangen ist. Dann wird das Altern zur Vergänglichkeit, der Frieden zur Trägheit und die Liebe zur Begierde, denn es fehlt der Sieg der Kaiserherrschaft, der Sieg der Liebe und der Sieg des Friedens.
Noch am selben Tag, da der greise Herrscher dieses Gebot erließ, schrieb er einen Brief an den stolzen König Elsung zu Bern (Verona), der mit ihm gleichen Alters war und sich auch gleicher Ehren erfreute. Er schrieb: „Der großmächtige König Samson entbietet dem mächtigen König Elsung seinen Gruß. Bisher hast du weder Schatzung noch Zins bezahlt. Nun aber sollst du mir von deinem Reich Zins zahlen, und zwar zuerst deine Tochter Odilia als Ehefrau meines zweiten Sohnes. Mit derselben sende sechzig edle und wohlgeschmückte Jungfrauen, dazu sechzig wohlgerüstete Ritter mit jeweils einem Knappen auf zwei Rossen, sechzig wohlabgerichtete Habichte und auch sechzig wohltrainierte Jagdhunde, deren Leithund mit goldenem Halsband von einer Leine geführt werden soll, die aus den Haaren deines Langbartes gefertigt wurde. So kannst du erkennen, ob jemand noch mächtiger in dieser Welt ist als du. Falls du dich aber getraust, dem Gebot Widerstand zu leisten, dann gestatte ich dir drei Monate Frist, deine Burgen und Mauern zu rüsten, denn alsdann komme ich mit Heeresmacht in dein Reich und gedenke, mir zu gewinnen, um was ich dich gebeten habe.“ Diesen Brief sandte er durch sechs auserlesene Recken an den König zu Bern.
Unser gewöhnlicher Verstand wird wohl in dieser Forderung zuerst einen tyrannischen Angriff sehen, der wohl auch den Ego-Verstand des Königs treffen sollte und trifft. Doch aus geistiger Sicht kann man darin auch eine Forderung nach Ganzheit erkennen, die doch der Sinn, das Ziel und das Erbe einer wahren Königsherrschaft sein sollte. So bedeutet auch der Name Odilia „Erbin“, und die Zahl Sechzig erinnert uns ähnlich wie die Zwölf an die Ganzheit, wie sie noch im Uhrenkreis der 60 Minuten oder 60 Sekunden zu finden ist. Ähnlich wird auch in der biblischen Simson-Geschichte die Zahl Dreißig verwendet, die wir im Monatskreis der 30 Tage des Mondzyklus wiederfinden. So wird auch zur biblischen Einweihung des heiligsten Altars, den man als Symbol der göttlichen Ganzheit sehen kann, von zwölf Fürsten mit ihren Gaben an zwölf Tagen gesprochen, sowie: »Die Summe der Tiere zum Brandopfer war zwölf junge Stiere, zwölf Widder, zwölf einjährige Lämmer samt ihren Speisopfern und zwölf Ziegenböcke zum Sündopfer. Und die Summe der Tiere zum Dankopfer war vierundzwanzig junge Stiere, sechzig Widder, sechzig Böcke, sechzig einjährige Lämmer. Das war die Einweihung des Altars, als er gesalbt wurde. (4.Mose 7.86)«
Ähnlich erinnern uns symbolisch auch im Samsungs Brief die sechzig Jungfrauen an das Dankopfer zur Ganzheit der Seele, die sechzig Ritter mit ihren Knappen und Rossen an die Ganzheit von Vernunft, Verstand und Körper, die sechzig Habichte und Jagdhunde an die Ganzheit von „Hab-Ich“-Vorstellungen und begrifflichen Gedanken, die „am goldenen Band“ der Einheit vom Denken des Königs geführt werden sollten, dessen Barthaare als Symbol der Gedanken im Alter die „Weisheit“ finden. So sollte wohl der König hinter seiner weltlichen Herrschaft noch eine viel größere Macht und Kraft der Ganzheit erkennen und anerkennen. Entsprechend erinnert uns der Name Elsung an Elsa oder Elisabeth und würde damit der „Gottgeweihte“ oder „Gottes Vollkommenheit“ bedeuten, weil natürlich jeder „Schöpfling“ ein Gottgeweihter ist und die ganzheitliche Kraft Gottes hat. Die große Frage ist wieder: Wie weit ist man sich dessen bewußt? So war wohl auch Elsung seinem Namen noch nicht gerecht geworden, aber er legt zumindest mit seiner Tochter Odilia den Grundstein für den späteren Dietrich, denn sie wird zur Mutter des Helden, um den sich diese lange Sage weben wird.
Wie der König das Schreiben gelesen hatte, erhob er sich in großem Zorn. Solche Schmach, sagte er zu seinen Hofleuten, sei ihm in jungen Jahren niemals widerfahren, und er werde sie auch im Alter nicht dulden. Er wolle lieber Land und Burgen verlieren und selbst den Tod erleiden, als tun, was der überhebliche König fordere. Er hoffe aber, obwohl er schon alt sei, noch Siegesehren zu erlangen, wenn seine Recken ihre Treue und ihre Tapferkeit bewahrt hätten. Nachdem alle Hofleute ihm beigestimmt hatten, hieß er sie Burgen und Dienstmannen rüsten. Dann ließ er fünf von Samsons Sendboten sogleich aufhängen, den sechsten schlug er die rechte Hand ab und sandte ihn verstümmelt an den König zurück, daß er demselben den gegebenen Bescheid bringe.
In dieser Symbolik kann man den „Knackpunkt“ als Ursache der Trennung und damit für alle Probleme im Leben finden. Denn so werden die fünf Sinne vom trennenden Bewußtsein „aufgehängt“ und getötet, welches sich der Ganzheit nicht ergeben will, und nur ein Gedanke, dem die rechte bzw. wahrhafte Wirkung fehlt, kehrt als Botschafter für den Krieg zurück. Das geschieht, wenn man die Boten für ihre Botschaft verantwortlich macht und nicht erkennt, daß es doch der Empfänger ist, der die Botschaft interpretiert und über ihre Wirkung entscheidet. So scheinen die sechs (=hexa) Sendboten den Sender vom Empfänger zu trennen, das Objekt vom Subjekt oder das Ich von Anderen, wie in den alten Märchen auch gern von der „Hexe“ als Hagazussa gesprochen wird, die „den Zaun bewacht“. Dabei sollte es doch eine Botschaft der Ganzheitlichkeit sein, um zu erkennen, daß hinter dem Sender und dem Empfänger die gleiche göttliche bzw. ganzheitliche Macht und Kraft steht, und sie im Grunde eins sind. Doch König Elsung erkennt diese Botschaft nicht, tötet die Boten und hängt bzw. bindet sich damit an die fünf Sinne. Damit nimmt er auch dem Denken seine rechte bzw. wahrhafte Hand und macht es feindlich, denn Tod bedeutet Trennung und damit Gegensätze und Feindschaft. Entsprechend kommt es dann zum großen Krieg in der Welt:
Nach Ablauf der Frist setzte sich König Samson an der Spitze eines großen Heeres von fünfzehntausend Recken und unzählbaren Waffenleuten zu Fuß in Bewegung und stand bald dem König Elsung gegenüber, dessen Macht nicht viel geringer war, da er Hilfsvölker aus dem Norden jenseits der Berge und dem Hunnenland aufgeboten hatte. Die Schlacht entbrannte mit äußerster Wut und dauerte viele Stunden ohne Entscheidung. Da erhob sich König Samson in seiner Kraft. Er stürmte unter die feindlichen Heerhaufen und streckte mit furchtbaren Streichen Reiter und Rosse nieder. Er fällte die mutigsten Helden, die sich ihm entgegenwarfen. Schrecken ging vor ihm her, Blut und Leichen waren hinter ihm. Er war entsetzlich, wie in den Tagen seiner Jugend. Dann hob er sein Schwert in die Höhe und rief wie der rollende Donner, so laut, daß man es durch das ganze Heer hören konnte: „Wenn ich auch ganz allein gegen das Heer reiten müßte und keine Hilfsmannen hätte, so könnte ich, wenn es nötig wäre, mit dieser Hand jeden Mann von Elsung erschlagen!“ Und seine Stimme war so entsetzlich, daß sich alle Feinde sehr fürchteten. Als aber König Elsung sah, welchen großen Schaden Samson seinen Mannen zufügte und daß es so nicht glücken möchte, da rief er laut: „Dringt vorwärts, meine Mannen, wir werden den Sieg erlangen, aber sie den Tod! Unsere Scharen sind stärker, und dieser dickhäutige Lindwurm, der mit seinem Gift weit in unser Heer vorgedrungen ist, soll bald tot auf die Erde niederstürzen. Andernfalls will ich selbst sterben, und dann wird dieser Kampf beendet sein.“ Diese Worte wurden zwar nur von den Nächststehenden vernommen, aber damit spornte Elsung sein Roß an und ritt allein überaus tapfer dem Würger entgegen. Mit dem ersten Streich spaltete er ihm den Schild bis zur Handhabe, mit dem zweiten den Halsberg trotz der dicken Eisenringe, so daß die Klinge noch zwischen Achsel und Hals in Fleisch und Knochen drang. Aber ebenso schnell hieb Samson nach dem Hals des Königs, so daß das Haupt abflog. Da nahm Samson das Königshaupt, hielt es empor und rief mit seiner Donnerstimme: „Laßt ab vom Streit, Elsungs Männer! Es ist genug Blut geflossen, ich gewähre euch Frieden!“ Die Hörner luden auf beiden Seiten zur Waffenruhe, und die müden, zum Teil wunden Krieger folgten willig dem Ruf. Die obersten Führer traten sofort zusammen und pflogen der Beratung. Da der König gefallen war, so dünkte es den Männern von Bern wohlgetan, an seiner Stelle dem gewaltigen Samson das Reich zu übertragen, wodurch aller Streit geschlichtet war. Der siegreiche König zog daher folgenden Tages mit seinem Heer durch das Land, und alle Burgen, sowie die Hauptstadt selbst, öffneten ihm ohne Widerstand die Tore.
Auch hier kann man sich fragen ob der Schlachtruf von Samson „Ich ganz allein“ wirklich ein giftiger Lindwurm oder Ego-Drachen war, wie Elsung vermutete, oder ob das „Ganz All-Ein“ wortwörtlich gemein war und das „Ich“ eigentlich ein „Selbst“ als Wesen der Ganzheit meinte. Denn es geschieht oft, daß man den Ego-Drachen lieber in anderen erkennt, als in sich selbst.
Nachdem die Herrschaft geordnet war, ließ der mächtige König des Elsungs Tochter Odilia vor sich treten. Er verkündete ihr, er habe sie zur Ehegenossin seines zweiten Sohnes Dietmar bestimmt, dem er auch die Stadt Bern samt dem ganzen Reich ihres Vaters zugeteilt habe. Die Jungfrau weinte und versicherte, sie könne nach dem Tod ihres Vaters nicht sogleich in eine eheliche Verbindung einwilligen. Über dieser Weigerung ergrimmte der Held und schwur, er werde sie mit Hunden in das Brautgemach hetzen lassen. Sein Angesicht wurde bei diesen Worten so schrecklich, daß sie schier zu Boden fiel und alsbald willigen Gehorsam versprach. Diese Fügsamkeit und die Tränen der Jungfrau versöhnten den zornigen Mann. Er bezeigte sich mild und freundlich, umarmte sie und versicherte ihr seinen Schutz. Danach zog der gewaltige König mit seinem ältesten Sohn Ermenrich und seinem Heer von Bern zurück in sein Vaterland, das er jedoch nicht mehr erreichte. Er fühlte sich krank und siech auf der Reise, auch eiterte die Wunde, welche ihm Elsungs Schwert geschlagen hatte. Er mußte in einer kleinen Stadt haltmachen, und daselbst kam ein stärkerer Kämpfer über ihn, dem weder er noch irgendein Menschenkind zu widerstehen vermag, denn es war der Tod. Auf dem Sterbebett übertrug er noch seinem jüngsten Sohn Diether die Herrschaft über Fritilaburg im Rheinland und das dazu gehörige Gebiet als König der Herlungen. Dann neigte er sein Haupt und schied von allen seinen Ehren und Reichen, um die er ein langes Leben hindurch gekämpft und fremdes und eigenes Blut in Strömen vergossen hatte.
So opferte König Samsung seinen Körper in der Schlacht und starb an der Wunde, die ihm der „Ego-Drachen“ geschlagen hatte, denn es fehlte wohl die all-heilende Minne der reinen Liebe für dieses Gift, die seinen Vater Dietwart heilte und ihm Hildeswind offenbar nicht geben konnte. Ähnlich opferte sich auch der biblische Simson. Denn seine Frau hatte den Philistern die Bedingung für seine Kraft verraten, so daß sie ihm im Schlaf die Locken abschnitten, und dann die Augen ausstechen und ihn in den Kerker werfen konnten. Aber als sie sich an ihrem Sieg erfreuen wollten und den Blinden aus dem Kerker in ihre Versammlung holten, um sich über ihn lustig zu machen, da zerschlug er mit seiner Kraft die tragenden Säulen der Halle, die über ihm und den Philistern tödlich zusammenstürzte, denn sie hatten nicht bedacht, daß die Haare mit der Zeit wieder gewachsen waren.
So wuchs nun auch aus dem Tod der beiden Könige ein neuer König in Bern, nämlich Dietmar, der Odilia als Alleinerbin von König Elsung heiratete. Aus ihrer Ehe wird dann Dietrich geboren, der große Held dieser langen Dietrichsage, der den Ego-Drachen an der Wurzel besiegen kann, zum wahren Kaiser wird und das Höchste erreicht, worüber wir im Folgenden noch viel lesen und nachdenken können. Bis dahin regiert König Ermenrich als Erbe von Samson das Reich der Amelungen wie ein Kaiser in Romaburg, sozusagen auf dem Gipfel der Herrschaft, und bereitet zusammen mit seinem Bruder Diether als Führer der Herlungen am Rhein als Fluß des Lebens den nötigen Nährboden dafür vor:
König Ermenrich führte nun das Heer südwärts nach Romaburg, und nahm das ganze Reich, welches sein Vater regiert hatte, in Besitz. Er gewann noch manche Schlacht, die mächtige Romaburg, wie auch viele andere große Burgen, und wurde der größte und mächtigste aller Könige. Er war beliebt und friedsam während des früheren Teils seines Lebens.
So kann man nun viel über das tiefgründige Wesen von Samson als „Siegher“ und erster großer König der Amelungen nachdenken, den man auch als „Ameldietrich“ bezeichnen könnte, als „schöpferischer Reichtum der Menschen“. Worin liegt dieser Reichtum der „Geschöpfe“ oder „Schöpflinge“? Der altehrwürdige Goethe brachte es unter dem Titel „Selige Sehnsucht“ oder auch „Selbstopfer und Vollendung“ so zum Ausdruck:
Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnt,
Das Lebend’ge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnt.
…
Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.
• .....
• Hugdietrichsage: Wolfdietrich und Bramilla
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• Hugdietrichsage: Wolfdietrichs Weg der Befreiung
• Hugdietrichsage: Kaiser Dietwart als Hugdietrich
• Dietrichsage: Samson als erster großer König der Amelungen
• Dietrichsage: Dietrichs Kindheit und Jugend
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• Dietrichsage: Die Geschichte von Seeburg, Ecke und Fasolt
• Dietrichsage: Die Gesellen Wildeber, Ilsan und Dietleib
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Sagentext und Sepia-Bilder: Die Sagenwelt der Nibelungen nach Wilhelm Wägner und anderen Quellen |