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Sagentext nach Wilhelm Wägner und anderen Quellen
Interpretation von Undine & Jens in Grün [2025]
„Auf nach Bern! Nach Bern! Dietrich zieht nach Bern. Heerfahrt ins Lombarden-Land!“ So scholl es im ganzen Hünenreich. „Hei, wie die Banner flattern, die Helme glänzen!“, rief Wolfhart, als die Heerhaufen unter ihren Führern heranzogen und sich um die Etzel-Burg sammelten. „Die Schwerter rasseln in den Scheiden!“, sagte der junge Alphart, sein Schwert ziehend: „Sie wollen heraus und den Rost mit Blut abwaschen.“ Es zogen heran mit ihren Mannen der Markgraf Rüdiger und sein Sohn Nudung, der unverzagte Dietleib mit seinen Steierern, Helfrich nebst seinem Sohn Ruotwin, auch Blödelin, der Bruder von Etzel, mit vielen hünischen Recken, Iring, der Schnelle aus Danland, der schon lange am Königshof heimisch war, Diepold von Bayern mit seinen Rittern, Tybald von Siebenbürgen, ein Verwandter von Frau Herrat, mit zahlreichen Kriegern, der alte Elsan und viele andere Recken in einem mächtigen Heer.
So bahnt sich nun wieder eine große Schlacht an, und der Name Rabenschlacht deutet bereits darauf hin, daß sie nicht besonders glücklich enden wird, denn der schwarze Rabe wird zwar als klug aber auch gern als Unglücksbote betrachtet. Die Geschichte selbst steckt voller Symbolik, und wir möchten versuchen, etwas tiefer in die Bedeutung einzudringen: Zuerst können wir uns an die beiden Raben Hugin und Munin des germanischen Allvaters Odin erinnern, deren Namen Gedanke und Gedächtnis bedeuten. Durch sie erfährt Odin alles, was in der körperlichen Welt geschieht. Und von ihnen wird auch diese Rabenschlacht bestimmt, von der Erinnerung an die körperliche Heimat und vom gewohnten Kampf mit dem gedanklichen Verstand, der wohl nicht der Weg zum unvergänglichen Glück des „Sieg-Friedens“ ist. So werden wir hier auch lesen, daß es vor allem eine „Verstandes-Schlacht“ in der körperlichen Welt wird.
Schon war der Tag zum Aufbruch bestimmt, da traten Etzels und Helches Söhne Erp und Ortwin, kaum dem Knabenalter entwachsen, früh morgens in das Gemach ihrer Mutter. Die edle Frau umarmte und küßte ihre Lieblinge und hielt sie ängstlich in ihren Armen fest. „Gott Lob“, sagte sie, „daß ich euch wiederhabe. Es erschien mir, und ich weiß nicht, ob es nur ein Traum war: Als ihr in Turnieren und anderer Kurzweil spieltet, da verfinsterte sich der Himmel und ein ungeheurer Greif faßte euch mit seinen Krallen und trug euch durch die Luft auf eine Heide, wo ein grimmiger Lindwurm hervorstürzte und euch zerriß. Gräßlich klang euer Klageruf durch die Nacht, und ich konnte euch nicht helfen, nicht erretten. Doch nun behalte ich euch bei mir, und weder Greif noch Lindwurm soll euch schädigen.“ Aber die Söhne waren gekommen, um von der Mutter Abschied zu erbitten, weil sie, wie das ganze Volk, den Helden von Bern sehr liebten und nicht zurückbleiben wollten, während der Kriegsruf durch das Land ging und alle mutigen Herzen in den Kampf begehrten. Die Söhne ließen nicht ab zu bitten, und das Mutterherz widerstand mit Mühe. Helche führte die Kinder zu Etzel, der gleichfalls die Bitte streng zurückwies, doch sich über den Mut der jungen Helden freute. Die Söhne baten endlich, der König möge sie wenigstens die Recken auf der Fahrt begleiten lassen, und sie wollten sich von jedem Gefecht fernhalten. Da trat während dieser Reden der Berner Dietrich ein und versicherte, er werde über die Kinder wachen, und verpfände sein Haupt dafür, daß ihnen kein Schaden geschehe. Nach langem Widerstreben willigten Etzel und auch Helche in das Verlangen ihrer Söhne ein und gaben sie in die Obhut von Dietrich. Die Mutter hatte nur ungern, unter vielen Tränen eingewilligt. Sie hielt die Kinder beim Abschied so fest in den Armen, als wolle sie sich niemals von ihnen scheiden. Und als sich die jungen Recken von ihr losrissen und auf ihren schnellen Rossen grüßend fortjagten, weinte sie, als habe sie die Lieben schon verloren.
Der Name Erp erinnert an einen Erben, und Ortwin an den Gewinn der Schwertspitze. Damit können wir in den beiden Söhnen von Etzel und Helche das Erbe und den Gewinn sehen, die Dietrich aus dem Reich der Hünen mitnimmt, ähnlich wie Walther und Hildegund die zwei Kisten voller Gold und Silber als Wahrheit und Lebenskraft mitgenommen hatten. Wird er sie im Kampf in der körperlichen Welt auch so gut bewahren können, wie Walther? Der Traum von Helche deutet bereits das Unglück der „Raben-Schlacht“ an, dessen Ursache im „Greif“ des begrifflichen Verstandes und im “Lindwurm“ des Ego-Drachens liegt. Und doch scheint es auch das Schicksal der Jünglinge zu sein, denn sie lassen sich nicht zurückhalten.
Die Heerfahrt ging eilends über das Gebirge hinunter in die schöne Ebene des Lombarden-Landes. Am Gardasee verbündete sich Hildebrand wieder mit den anderen Wölflingen und nahm seine Burg in Besitz. Doch konnte der alte Meister nicht allzulange verweilen, um Frau Ute und seinen Sohn Hadubrand zu sehen, die bei Verwandten in den Bergen waren, denn das Hauptheer rückte unaufhaltsam nach Bern. Man kam zuerst nach Padauwe (Padua), das von Ermenrichs Recken besetzt und verteidigt war. Da stand auf der Zinne Herr Rumolt, der tüchtige Stadthauptmann, der dem Markgrafen Rüdiger höhnend zurief, er möge doch über die Mauer klettern und sich die Schlüssel zu den Toren holen. Daraufhin forderte ihn der Markgraf zornig zum Kampf auf offenem Feld. Der Hauptmann weigerte sich nicht und ritt mit dreißig Recken, nachdem Sicherheit verbürgt wurde, aus der Stadt, und sein Gegner erschien mit einer gleichen Zahl, denn so forderte es damals die ritterliche Ehre. Beide Helden kämpften mit Speer und Schwert, ohne daß einer den anderen überwältigen konnte. Man trug sie beide, aus schweren Wunden blutend, von der Walstatt. Dagegen wurden die Recken Rumolts teils niedergeworfen, teils schimpflich in die Stadt zurückgejagt. Indessen mißlang der Angriff auf die festen Mauern, und das Heer zog weiter nach Bern, denn es war Nachricht gekommen, die Burgmannen hätten die Besatzung Ermenrichs ausgetrieben und erwarteten ihren alten Herrn mit Freuden.
So beginnt die Schlacht euphorisch und siegreich, aber doch nicht besonders glücklich. Hildebrand konnte zwar seine Burg wiedergewinnen, doch nicht Frau und Sohn. Und Rüdiger als „Speer der Ehre“ ließ sich wieder auf ein Duell um die Ehre ein und wurde dabei schwer verwundet. Über das ehrenhafte Duellieren haben wir bereits in der Nibelungensage viel nachgedacht, wie verrückt es ist, sich gegenseitig um der Ehre Willen zu töten. Ja, offenbar kein heilsamer und glücklicher Weg, und doch wirkt natürlich der „Sieg-Segen“ von Dietrich:
Nun endlich war das Ziel erreicht. Der Held zog nach langen Mühsalen in die festlich geschmückte Stadt unter dem Jubel der treuen Burgleute ein. Doch war ihm nicht lange Ruhe vergönnt, denn schon nach wenigen Tagen kam in vollem Galopp der Recke Albert, ein Sendbote des wohlgesinnten Herzogs Friedrich von Raben (Ravenna), und brachte die Botschaft, Kaiser Ermenrich lagere mit unübersehbarem Heer bei der Stadt und erwarte immer noch mehr Hilfsvölker. Man müsse daher ohne Säumnis zum Angriff schreiten. Der Berner zögerte nun nicht länger mit dem Aufbruch, und man kam unaufgehalten in die Nähe des Feindes. Das Lager wurde aufgeschlagen, und Dietrich entsandte Späher, um von der Stellung des kaiserlichen Heeres Kunde zu bringen. Nur wenige kehrten mit blutenden Wunden zurück. Sie berichteten, daß überall in Busch und Strauch feindliches Volk lauere, so daß keine Erkundung möglich sei. Als darauf der Berner seine Helden fragte, wer die Wache dem Feind am nächsten übernehmen wolle, erhob sich der junge Alphart. Umsonst suchte man den kühnen Helden zurückzuhalten, er beharrte auf seinem Vorhaben.
Der unverzagte Held ritt getrosten Mutes nach der gefährlichen Warte. Da schwirrten plötzlich von allen Seiten Speere und Pfeile und klirrten auf Helm und Schild, aber sie bissen nicht ein, denn seine Rüstung war Zwergenwerk. Wie er sich zornig nach den Männern umsah, die solche unliebsamen Grüße sandten, sprangen die Gesellen aus dem Dickicht hervor und umringten ihn in großer Menge. Der Führer derselben ritt auf ihn zu und forderte ihn auf, sich zu ergeben. „Ich bin Herzog Wölfling!“, sagte er: „Du kannst mir ohne Schimpf und Schande dein Schwert reichen. Du scheinst ein tüchtiger Recke, und ich werde dich bis zur Auslösung wohlhalten.“ - „Bist du Herzog Wölfling, der Abtrünnige unseres Geschlechts“, rief der Held, „so sollst du hier von meinen Händen den Verräterlohn empfangen.“ Der Kampf der beiden Männer währte nicht lange. Alphart spaltete den Gegner mit einem furchtbaren Streich von der Schulter bis auf den Gürtel. Um ihren Herrn zu rächen, stürmten die übrigen Krieger in dichtem Gedränge auf den Helden ein, aber er war wie das Wildfeuer bald da, bald dort, und jeder seiner Streiche war ein Todesstreich, während kein Ring an seiner Rüstung zerriß, keine Feder aus seinem Helm zerknickt wurde. Die Leichen häuften sich, und als über die Hälfte der Mannschaft gefallen war, suchten die übrigen ihr Heil in der Flucht, doch erlag noch mancher dem tödlichen Schwert des Verfolgers, der ihnen fast bis an das feindliche Lager nachjagte.
Der Name Alphart bzw. Albhart erinnert an einen starken Alb oder Naturgeist. Dieser kämpft natürlich in der körperlichen Welt und ist immer ein „junger Alphart“, denn er altert nicht wie wir Menschen und kann eigentlich nicht besiegt werden. Er bringt der wölfischen bzw. tierhaften Körperlichkeit den Tod und bewacht das geistige Leben der Vernunft. Die hohe Warte, von der aus man die Gegend überschauen kann, wird uns in dieser Geschichte noch öfters begegnen und auch immer wieder ein Ort des Kampfes sein. Sie erinnert uns an ein wachsames und achtsames Bewußtsein in der „Gegenwart“, ähnlich wie auch Walther auf seinem Wasgenstein kämpfte.
„Ein Geist aus der Hölle hat unseren Herzog erschlagen!“, riefen die erschrockenen Kriegsleute: „Mehr als fünfzig von uns sind gleichfalls unter seinem höllischen Schwert gefallen, und wir sind ihm kaum entronnen.“ Mit Staunen vernahm man in Ermenrichs Lager die seltsame Geschichte. Einige mutige Recken jagten nach der Höhe, wo man den einsamen Krieger auf seinem Hengst erblickte. Aber auch sie fielen entweder auf der Walstatt oder kehrten, aus tiefen Wunden blutend, zurück und bestätigten die Aussage von einem grausigen Dämon, der wohl bald in das Lager einbrechen und das ganze Heer mit Stumpf und Stiel vertilgen werde. „Der Berner ist ein Sohn des Teufels“, meinten andere, „und dieser wird wohl seinem Sprößling zu Hilfe gekommen sein. Mit dem kann kein sterblicher Mensch fechten.“ - „Ich will doch zusehen, ob er nicht von Fleisch und Blut ist“, rief der starke Wittich, „wenn auch die ganze Hölle dort aufgestellt ist, so muß ich einen Gang mit ihr versuchen.“ Er wappnete sich eilends, ergriff ein Schwert, gewahrte aber in der Eile nicht, daß es ein anderes als Mimung war. Heime, der wieder mit ihm in Eintracht war, weil er ihn kurz vorher aus großer Gefahr gerettet hatte, erbot sich, ihn zu begleiten und zu rächen, wenn er fallen sollte. Beide Männer ritten sofort eiligst nach der Warte, wo Alphart, seiner Taten froh, unter einem Baum ruhte, während sein Hengst im saftigen Gras weidete.
Ja, wie für die Ego-Blase die ganzheitliche Vernunft bedrohlich, höllisch und teuflisch erscheint, so wurden auch die starken Naturgeister gern als Höllengeister bezeichnet und sogar verteufelt, weil sie dem begrifflichen Verstand so unbegreiflich erscheinen. Diese Vorstellung wurde auch gern von der politischen Kirche unterstützt, um den althergebrachten Naturglauben auszulöschen. Doch der Teufel steckt natürlich nicht in der äußerlichen Natur, sondern:
Er erkannte sie schon von ferne an ihrem Schildzeichen. „Zwei ungetreue Gesellen!“, rief Alphart ihnen entgegen: „Nun sollt ihr wie Wölfling für die Untreue an eurem Herrn büßen.“ Schon saß er auf seinem Roß und ritt gegen Wittich, der ihm mit vorgestreckter Lanze begegnete. Sie stießen mit den Lanzen kräftig aufeinander, und der starke Wittich mußte den Sattel räumen. Sogleich springt der siegreiche Held vom Roß, schwingt das Schwert über dem Haupt des Gefallenen, doch kann den Todesstreich nicht ausführen. Den Wehrlosen zu töten, scheint ihm ein Flecken auf seinem makellosen Schild. Schon ist der kühne Recke wieder aufgesprungen, um mit dem Schwert den Schimpf zu rächen. Die Klingen blitzen im Entscheidungskampf, aber Wittich erkennt nun, daß er Mimung nicht in der Hand hat und seine Streiche nicht wie sonst Schild und Helm spalten. Endlich trifft ihn ein furchtbarer Schlag auf das Haupt, daß er zum zweiten Mal zu Boden taumelt. In seiner Not ruft der gefallene Held seinen Gesellen um Hilfe an, und als dieser zögert, weil es Unehre sei, daß zwei Recken einen einzelnen angreifen, und er Rache, aber nicht Hilfe verheißt, windet sich Wittich unter dem Fuß des Siegers wie ein getretener Wurm und versucht herauszukommen. „Ergib dich, ungetreuer Hund!“, schreit Alphart: „Oder ich haue dir das Haupt ab und hänge es an den Galgen!“ Da blieb Heime nicht länger müßig und deckte seinen Gesellen mit dem Schild, so daß er sich erheben konnte, und beide Recken bekämpften nun den jungen Helden.
Alphart war ebenso gewandt zu Fuß wie stark mit der Hand. Er brachte auch Heime zu Fall, aber da kam Wittich zu Hilfe, und in dieser Weise währte der Kampf lange fort. Die drei Recken bluteten schon aus mehreren Wunden, doch dann ermüdete Alphart, weil gegen Heimes Nagelring seine starke Rüstung nicht immer Schutz gewährte. Ein mit beiden Händen geführter Streich drang ihm durch die Rüstungshosen in den Schenkel und machte ihn fast wehrlos. Noch einige Zeit erwehrte er sich seiner Gegner, doch mußte er endlich unterliegen. „Ungetreue Verräter!“, rief er sterbend: „Ihr werdet den Fluch ehrloser Taten mit in die Grube nehmen.“
Alphart wird von Wittich und Heime überfallen
Die Sieger verließen schweigend den Kampfplatz und rühmten sich nicht ihres Sieges. Aber ihre Rüstungen waren blutig, und sie waren verwundet. Da sprachen die Kriegsleute untereinander: „Sie haben mit dem Höllengeist gekämpft, den grausigen Spuk erschlagen. Es sind schreckliche Dinge geschehen.“
Ja, es gibt eigentlich nur einen, der Naturgeister töten kann, und das ist der begriffliche Ego-Verstand, zumindest scheint es ihm so, wenn er sie mit seinem Schwert der Trennung vom Leben trennt und aus ihnen eine geistlose und tote Natur macht, wie wir das auch von unserer modernen Naturwissenschaft kennen. So wurde nun tiefsinnig beschrieben, wie sehr der Ego-Verstand von seinem Schwert der Trennung abhängig ist, und ohne Mimung als „künstliche Begrifflichkeit“ im Kampf selber zu sterben droht. Hier hilft dann die egoische Körperlichkeit mit ihrem Schwert Nagelring, das als „Dornenkrone“ in der Hand der Vernunft als ein Ring des Leidens dem Erwachen zur Ganzheitlichkeit dient, doch hier in der verkörperten Ego-Hand zum Ring des Todes in der äußerlichen Natur wird. Wahrlich, kein ruhmvoller Sieg, und sie ahnen wohl tief im Inneren, daß sie sich damit nur selber töten und dieser Weg nicht zum „Sieg-Frieden“ führt.
In Dietrichs Lager erfuhr man bald die Botschaft von Alpharts Tod, und es entstand große Trauer um den kühnen Helden. Der Berner berief darauf eine Heerversammlung und sprach zu den Recken, welche ihn im Kreis umstanden: „Tüchtige Helden, es ist nicht an der Zeit, Wehklage zu halten um einen Mann, der nach tapferem Kampf gefallen ist. In dieser Schlacht werden noch viele Helden den Tod erleiden. Wer für unsere gerechte Sache unverzagt als tapferer Recke kämpft, der wird, mag er siegen oder fallen, von den Sängern gepriesen werden. Sollen wir aber sieglos sein, dann kehre ich nimmer von der Walstatt zurück, sondern liege erschlagen unter meinen Gesellen, dessen bin ich gewiß. Wer nun sein Leben retten will, der wende sich nach Bern. Dort in der werten Burg habe ich den starken Elsan als Hauptmann bestellt, daß er sie treu bewahre, bis Etzel mit seinem Hünenheer erscheint und die Feinde zum Rückzug drängt, falls wir alle fallen. Dem kühnen Elsan habe ich auch des Königs Söhne Erp und Ortwin anvertraut und ihm befohlen, bei Gefahr seines Hauptes sie treulich zu behüten, wie ich mich selbst für die jungen Königssöhne bei Etzel verbürgt habe. Wer nun aus dem Schlachtgetümmel entrinnt, der helfe, die Kinder zu schirmen, die mir werter sind als Reich und Leben. Nun stärkt euch alle mit Speise und Trank und genießt der Ruhe! Meister Hildebrand wird mit seinen Männern der Wache pflegen.“
Meister Hildebrand war ein treuer Wächter, aber durchspähte auch die Gegend und die Lagerung des Feindes, wie er immer zu tun pflegte. Indessen erhob sich ein dichter Nebel, der das Mondlicht verbarg und die Ausspähung verhinderte. Bald hörte der alte Meister Hufschlag. Er und seine Begleiter zogen die Schwerter, und schon wollten sie die entgegenkommende Schar angreifen, da blickte der helle Mond durch die zerrissene Nebelschicht und sie erkannten Reinhold von Milan, der zwar ein Mann Ermenrichs, aber ihnen befreundet war. Die Schwerter rasselten zurück in die Scheiden, und sie begrüßten sich herzlich. Als Hildebrand nach der Lagerung fragte, erwiderte der fremde Recke: „Wenn ich dem Berner in Treue raten sollte, so zöge er wohl ohne Kampf wieder zu den Hünen, wo er gutes Gemach hat. Denn das Heer des Kaisers ist gar übermächtig. Seht dort, wo die fünf Goldknäufe im Mondlicht glänzen, ist Sibichs Zelt.“ - „Sibich!“, rief Eckehart, der Herlungen Trost, „den fange ich lebendig und bringe ihn an den Galgen.“ - „Er hat die kühnsten Recken um sich“, fuhr der Mann Ermenrichs fort, „und ist oberster Feldhauptmann, weil Wittich und Heime nicht gegen Dietrich vorankämpfen wollten. Seht weiter: Jenes weiße Banner mit dem goldenen Löwen weht über dem gewaltigen König von Danland und seinen zwölftausend Gewappneten. Neben ihm lagert der mächtige Stacher, dann Düring von Hessen, und weiter lagern noch unzählbare Scharen, von streitbaren Recken geführt, die man jetzt bei Mondschein nicht unterscheiden kann. Darum dünkt es mir klüglich, wenn ihr zum Hünenkönig zurückkehrt.“ - „Wir haben drei Bundesgenossen: das Recht, die Treue und den Reckenmut, die wanken nicht und helfen Siegesehre gewinnen.“ Mit diesen Worten nahm Hildebrand Abschied von dem Recken und ritt weiter seines Weges. Er spähte aber sorglich umher und fand einen Pfad, auf welchem er, durch Waldung gedeckt, in den Rücken des kaiserlichen Heeres gelangen konnte. Als er wieder in das Lager kam, redete er mit Dietrich, wie er nach Mitternacht drei Heerhaufen in die erspähte Gegend führen und mit Tagesanbruch in das feindliche Lager einfallen wolle. Wenn der König seine Hörner vernehme, so solle er von vorn einbrechen.
Wir lesen nun, wie der Hildebrand-Verstand die große Verstandes-Schlacht in Angriff nimmt. Dazu treffen sie zuerst Reinhold, dessen Name sich von „regin“ für Regieren und „hold“ für Zuneigen ableiten läßt und damit ein Mann Ermenrichs ist, der sich der Regierung zuneigt. Aber auch ein Freund des Verstandes, der vom Kampf gegen eine Übermacht abrät. Doch so leicht läßt sich der Verstand nicht abschrecken, der sich auf Seiten der Gerechtigkeit sieht und einer Vernunft dient, die den Sieg-Segen hat. Die Mittel und Wege sind dann wieder die klugen und listigen Verstandes-Wege des Tötens. Und so greift der Verstand den Feind von hinten und die Vernunft von vorn an:
Der Schrecken war groß, als der alte Meister an der Spitze auserwählter Scharen den ersten Angriff tat. Viele Männer wurden im Schlaf erschlagen, andere flohen. Die kühnen Recken drangen bis zu Sibichs Zelt vor. Indessen ermannten sich Ermenrichs Recken, der Kampf wurde mörderisch, und der Meister kam ins Gedränge. Er ließ sofort die Hörner schmettern und hörte alsbald die gleichen Klänge und den Schlachtruf des Königs. Ungeachtet der Verwirrung, welche der doppelte Angriff im kaiserlichen Heer verursachte, ordneten sich doch die zahllosen Heerhaufen unter ihren schlachtgewohnten Führern. Es war ein entsetzliches Gemetzel, Leichen wurden über Leichen gehäuft, tapfere, nie besiegte Helden sanken in wildem Getümmel und auch eine zahllose Menge des Kriegsvolkes.
„Hie Bern! - Hie Romaburg!“ gellte
Der Ruf durch Tälergebreit;
Die Recken auf blut'gem Felde,
Sie stürmen in den Streit.
Der Tod, gebreitet die Arme,
Auf seinem Throne sitzt,
Von hellem Schmuck und Juwelen
Das dunkle Haupt umblitzt.
Sein Schmuck sind blinkende Schwerter,
Juwelen Geschoß und Speer;
Damit den Recken verwehret er
Die süße Wiederkehr
Zur Heimat. Enger und enger
Umschlingen sich grausig die Reih'n;
Ob Freund', ob Feinde, sie müssen
Im Grabe beisammen sein.
Die Blumen der Heide trinken
Begierig blutigen Tau,
Davon ihre Augen blinken,
Die sonst vom Staube grau.
Sie haben gefallenen Recken
Den blühenden Kranz gereicht,
Auf die kein Auge mit Tränen
Sich trauernd niederneigt.
Sie mögen nicht unterscheiden,
Ob ihn das hünische Land,
Ob ihn, den freundlich sie kleiden,
Hat Romaburg entsandt.
Ob er, vom blinkenden Schwerte
Die Stirne gespalten, sank,
Ob eine Schlange, vom Bogen
Geschnellt, sein Herzblut trank.
Die Scharen der kühnen Leute
Zerrinnen wie Frühlingsschnee.
„Ha, traun!“, spricht Mancher, „heute
Tut mir der Harnisch weh;
Den haben beschwingte Schlangen
Zerbissen mit scharfem Zahn;
Will zu dem Busche dort wanken,
Ob ich dort genesen kann.
Voran mit seinem Schlachthaufen stürmte der mächtige Stacher gegen die Krieger von Bern. Er warf Recken und Mannen nieder, bis er auf Wolfhart traf, der Dietrichs Banner führte. Auch ihn streckte ein Speerstoß des gewaltigen Helden in den Staub, und mit ihm sank die Fahne von Bern. Als der König das Feldzeichen nicht mehr erblickte, brach er sich mit siegender Gewalt einen Weg durch die Menge. Er schwang Eckesachs, und Stacher sank, das Haupt gespalten, vom Hengst. Nun flatterte das Banner wieder hoch, rot von Blut, in des Herrn Hand. Stachers Mannen wollten ihren Führer rächen oder mit ihm in den Tod gehen, und ihrer Tausende fielen unter den Streichen Dietrich's und seiner Gesellen. Das sah der kühne König von Danland, warf sich dem Anstürmenden entgegen, aber seine Lanze zerbrach an der Rüstung des Königs in Stücke, und Eckesachs spaltete ihm Schild, Hüfte und Leib. Ein anderer Kämpfer, der starke Morung, drang nun von der rechten, Morolt von Eyerland von der linken Seite vor. Ersterer wurde von Helfrich gefällt, und dem zweiten gab der Berner den Tod.
Der Name Stacher läßt sich von „Stecher“ ableiten und war auch eine alte Berufsbezeichnung für einen Kastrator oder Schlachter. So trifft er hier auf Wolfhart, der als angeborene Körperlichkeit in dieser körperlichen Welt das Banner von Dietrich führte, schwer verletzt wird, aber durch die Vernunft mit Eckesachs als „einschneidiges Schwert“ der Weisheit vor dem Tod bewahrt werden kann, die hier sozusagen den Tod selbst tötet. Ähnlich kann man auch die anderen Gefechte symbolisch betrachten.
In einer anderen Gegend des weiten Schlachtfeldes kämpfte Wildeber schäumend vor Kriegsmut, gleich dem Wild, von dem er den Namen trägt. Als Düring von Hessen die Niederlage der Männer von Romaburg erblickte, begegnete er dem wütenden Recken und stieß ihm den Bannerschaft durch Brünne und Brust, daß die Spitze zwischen den Schultern herausragte. Doch wie er an ihm vorüberjagte, traf ihn der Sterbende mit letzter Kraft, und auch er mußte den Sattel räumen.
Klar, wer die lebendige Natur tötet, wird natürlich auch selber getötet. Der Name Düring bzw. Thüring erinnert uns an den Tür-Ring, mit dem man früher an der Tür anklopfte. So kann man hier darüber nachdenken, mit welcher Motivation man an der äußerlichen Natur anklopfen sollte, damit sie sich uns öffnet und ihr lebendiges und heilsames Wesen zeigt…
Wittich hatte nun wieder Mimung in der starken Faust, und weder Recken noch Mannen konnten vor ihm bestehen. Ganze Scharen wichen zurück, während er Tod und Niederlage verbreitete. Dietleib, der nie besiegte Held von Steiermark, trat ihm entgegen, sank aber nach verzweifeltem Kampf zu Boden. Indessen bestanden Ermenrichs Heerhaufen nicht länger in dem blutigen Streit, sie wichen mehr und mehr vor dem siegreichen König und seinen Helden. Da sah Wittich auch den ungetreuen Ribestein unter den Flüchtlingen und wie ihn der getreue Eckehart grimmig verfolgte, ihn erreichte, ihm das Haupt abschlug und den blutigen Rumpf zu sich auf sein Roß schwang. „Hab' ihn!“, rief der Held: „Ich hänge ihn nun, wie gelobt, an den Galgen. Er ist der Henker der Herlungen und schuld an diesem Blutbad.“ Die Flucht der Mannen Ermenrichs wurde nun allgemein, verfolgt von Blödelin und seinem Heer.
So stirbt nun auch in dieser Schlacht des begrifflichen Verstandes der gute Dietleib, die vernünftig-menschliche Körperlichkeit mit seiner Macht der Vergebung, vom Schwert der Trennung erschlagen. Im Gegenzug köpft Eckehart als „Härte der Schneide“ den Ribestein-Verstand von Kaiser Ermenrich, der nun mit seinem Ego-Sibich die Flucht sucht, verfolgt von Blödelin mit seinem Heer. Der Name Blödelin als Bruder von Etzel erinnert an Bleda, den älteren Bruder des historischen Königs Attila, welcher nach dessen gewaltsamen Tod zum Alleinherrscher über das Hunnen-Reich wurde. Das Adjektiv „blöd“ hatte damals im alten Deutsch mehr die Bedeutung von schwach und wankelmütig, und erinnert uns in dieser Geschichte an den wankelmütigen Verstand, der nun mit seiner kämpferischen Gedanken-Armee die fliehenden Feinde verfolgt.
Doch der kühne Wittich wollte nicht fliehen, sondern brach sich, Flüchtlinge und Verfolger niederwerfend, den Weg nach einer Anhöhe, wo er weit umherschauen konnte. Er erkannte jetzt, daß es dieselbe Warte war, welche Alphart, der junge Held, so mutig verteidigt hatte. „Wie, wenn hier ein Rächer für den erschlagenen Helden aufstände?!“ So dachte er, und der unehrliche Kampf von zwei gegen einen trat ihm vor die Seele. Was er gedacht hatte, schien nun Wirklichkeit zu werden, denn Herzog Nudung, der Sohn des Markgrafen Rüdiger, griff ihn unversehens an und warf ihm seine Untreue vor. Der Kampf war heftig, aber entscheidend: Nudung stürzte aus vielen Wunden blutend vom Hengst unter die Blumen der Heide. Der Sieger freute sich nicht seiner Tat, denn Rüdiger, den Freund aller Menschen, hatte er nicht schädigen wollen. Er freute sich nur, daß seine Ahnung von einem Rächer nicht in Erfüllung gegangen war. Während er auf den Gipfel der Warte stand, sah er zwei junge Männer in glänzenden Rüstungen die Anhöhe heraufreiten. Sie waren in erster, blühender Jugend, und der Held erkannte an ihnen das Schildzeichen der Hünen.
Der Name Nudung läßt sich aus „Nu“ für unser heutiges Nun oder Jetzt und aus „Dung“ für den Dünger als irdische Lebenskraft ableiten. Dadurch wachsen die Wirkungen angesammelter Taten, sozusagen das Karma, das immer gegenwärtig ist und nur auf die passenden Bedingungen wartet, um sich auszuwirken. Diese Rolle spielt wohl auch der „Herzog“, der mit dem Heer in den Kampf zieht, und der „Rächer“, den Wittich als egoischer Verstand „auf dem Gipfel der Warte“ in der „Gegenwart“ des gegenwärtigen Bewußtseins fürchtet. Über dieses ewige Nun der Gegenwärtigkeit denkt die Menschheit wohl schon lange nach, und auch Meister Eckhart schreibt in seinen Predigten:
Nehme ich ein Stück Zeit, so ist das weder der heutige Tag noch der gestrige Tag. Nehme ich aber das Nun, so begreift das alle Zeit in sich. Das Nun, in dem Gott die Welt erschuf, das ist dieser Zeit so nahe wie das Nun, in dem ich jetzt spreche, und der Jüngste Tag ist diesem Nun so nahe wie der Tag, der gestern war. Ein Meister sagt: Gott ist etwas, das da wirkt in Ewigkeit ungeteilt in sich selbst, das niemandes Hilfe noch eines Werkzeuges bedarf und in sich selbst verharrt, das nichts bedarf, dessen aber alle Dinge bedürfen und zu dem alle Dinge hindrängen als zu ihrem letzten Ziel. Dieses Endziel hat keine bestimmte Weise, es entwächst der Weise und geht in die Weite. (Predigt 10)
Warum ist dieser „Nudung“ ein Sohn der Rüdiger-Vernunft? Dazu könnte man prinzipiell antworten, daß in der ganzheitlichen Vernunft natürlich auch jede Wirkung im ewigen Jetzt entsteht, nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft, sondern in der ewigen Gegenwart auf dem Gipfel der Zeit. Doch bedeutend ist hier auch seine Mutter Gotlinde als „göttlicher bzw. ganzheitlicher Lebensbaum“, der natürlich dafür wächst, damit sich die Wirkungen angesammelter Ursachen im Fluß des Lebens auswirken können. Denn der Verstand hat die Macht, gegen diese Auswirkung anzukämpfen, sie scheinbar zu töten und damit die „Rache“ zu verhindern. Doch was hat das wiederum für Wirkungen? Es ist nur ein Unterdrücken und Verdrängen in Zeit und Raum, woraus für den Verstand Vergangenheit und Zukunft erscheinen, Gedächtnis und Gedanken. Ja, der Verstand ahnt zwar, daß ihm solche Taten nichts Heilsames bringen, aber kann nicht anders, solange er unter der Herrschaft des eigenwilligen Egos steht und nicht unter der ganzheitlichen Vernunft als „Freund aller Menschen“. So lebt er in einem Reich der Vergänglichkeit und des Todes:
Das hatte sich folgendermaßen begeben: Erp und Ortwin, die Söhne Etzels, waren zu Bern unter der Hut des alten und kriegserfahrenen Elsan zurückgeblieben. Sie verhielten sich manchen Tag ruhig, denn der Alte hatte sein Haupt für ihre Sicherheit verpfändet. Ihr angeborener Mut sträubte sich aber gegen diese Abgeschlossenheit. Sie sehnten sich ins Freie und begehrten, den Kampf der Helden zu schauen, ja selbst mit Speer und Schwert in die Schlachtreihen einzutreten. Am dritten Tag ertrugen sie die Gefangenschaft nicht mehr und baten Elsan beharrlich, er möge ihnen nur einen Ritt in der Umgegend gestatten. Der weichmütige Alte gab seine Zustimmung, doch wollte er sie selbst begleiten. Während er sich noch wappnete, jagten die jugendlichen Gesellen schon durch das offene Tor und fröhlichen Mutes weiter auf unbekannten Wegen. Als sie endlich haltmachten, um ihre Rosse verschnaufen zu lassen, gedachten sie des gutmütigen Elsan, der um sie wohl recht in Kummer war. Sie wollten zurückreiten, aber da waren verschiedene Wege, und ein dichter Nebel verhüllte die Gegend. Sie ritten in Sorgen weiter und weiter, der Nebel verzog sich, aber das Land umher war ihnen gänzlich unbekannt. Sie gelangten endlich in die Nähe der verhängnisvollen Warte und sahen dort einen Recken in glänzender Rüstung. Sie lenkten auf ihn zu. Da lag unter Heideblumen ein Erschlagener, dem das Blut noch aus den klaffenden Wunden floß. Sie sprangen ab. „Es ist Nudung, der Sohn des guten Markgrafen“, rief Erp. „Und der Unhold dort auf der Höhe hat ihn ermordet!“, sagte Ortwin mit Zorn: „Ich erkenne das Schildzeichen von Hammer, Zange und Amboß des ungetreuen Wittich, von dem wir gehört haben. Er soll nicht lebendig aus unseren Händen entkommen!“ Die jungen Helden sprangen auf ihre Hengste und jagten nach der Anhöhe. Ortwin hatte ein schnelleres Roß und kam als erster an. „Falscher, ungetreuer Hund!“, rief er dem Recken zu, als er ihn erreichte: „Du mußt hier von meinen Händen sterben.“ Wittich erwiderte vergebens, er solle ablassen, er begehre nicht eines Knaben Blut. Der junge Held wurde nur noch mehr ergrimmt. Seine Streiche fielen wie Hagelkörner, und einer drang dem Gegner durch eine Fuge der Rüstung, daß Blut die Ringe färbte. Nun schonte der starke Wittich nicht mehr, und da sank der mutige Ortwin bis auf den Gürtel zerhauen vom Roß. Ein gleiches Schicksal hatte Erp, der den Bruder rächen wollte. „Hab Dank, Vater Wieland!“, sagte Wittich vor sich hin: „Dank für die festen Waffen, Vater! Nun brauche ich den Rächer nicht mehr zu scheuen, denn Mimung widersteht keiner, und wäre es auch König Dietrich.“ Siegesgewiß rief er laut: „Wer wagt es, die Gefallenen zu rächen!“ - „Rächen!“, wiederholte das Echo in den Bergen dreimal. Es kam ihm vor, als hätten die drei Leichen das schlimme Wort gesprochen. Ein Schauer rieselte ihm durch alle Glieder.
Hier kann man nun viel über „das Erbe und den Gewinn“ nachdenken, die Dietrich als Söhne von Etzel und Helche aus dem Reich der Hünen bzw. wahrhaften Helden mit in die körperliche Welt gebracht hat. Ist es gut, sie in einer Burg einzuschließen, um sie zu bewahren? Dazu erinnert uns der alte Elsan wieder an den Mönch Ilsan als verstandesmäßig-fromme Körperlichkeit, der wohl auch versuchte, das Heilige und Heilsame hinter Klostermauern zu bewahren. Aber offenbar läßt es sich nicht einschließen, sondern will hinaus in die Welt, um seine Aufgabe zu erfüllen. Und während sich der Mönch bzw. fromme Mensch noch wappnen will, ist es schon fort, hinaus in die äußerliche Nebelwelt. Hier kennt es zwar den Weg nicht, findet aber sicher sein Ziel auf der Anhöhe der „Gegenwart“, und das ist in dieser Verstandes-Schlacht natürlich der egoische Verstand. Der lächelte zuerst über die jungen Knaben, aber als er sich von ihnen verletzt und tödlich bedroht fühlte, konnte er wieder nicht anders, als sie zu töten. Wie bereits gesagt, diese Hammer-Macht hat der begriffliche Verstand auf dem Amboß des Bewußtseins, wie das Schildzeichen von Wittich zeigt. Und nach diesem dreifachen Sieg über den Alphart-Naturgeist, den Nudung-Erben der Rüdiger-Vernunft und dem Erbe und Gewinn von Etzels Hünenreich, glaubt der egoische Verstand mit seinem Schwert der Trennung in seiner Ego-Blase unbesiegbar zu sein, und fürchtet nun auch keine Rache mehr für seine Taten, noch die Dietrich-Vernunft selbst. Was kann ihn jetzt noch verletzen oder sogar töten? Und doch erschaudert er im Inneren von dem dreifachen Echo, das an der äußeren Welt reflektiert und unaufhaltsam in das Bewußtsein seiner Ego-Blase dringt…
So ist nun Wittich als Greif oder begrifflicher Verstand zu dem Ego-Drachen und Lindwurm geworden, den Königin Helche im Traum vorausgesehen hatte, wie er das Erbe und allen Gewinn aus dem geistigen Hünen-Reich von Etzel in der körperlichen Welt tötet.
Wittich gab Skemming die Sporen und jagte fort, er wußte nicht wohin. König Dietrich rastete auf dem Schlachtfeld mit seinen Gesellen und anderen Recken, so viele das Schwert verschont hatte. Er war nicht froh des ruhmvollen Sieges, denn Dietleib, Wildeber und Alphart lagen erschlagen, Wolfhart und Rüdiger waren schwer verwundet. Vom tapferen Nudung war keine Spur zu entdecken. Die Krieger teilten die reiche Beute, verbanden und pflegten die Verwundeten, Freunde und Feinde. Wer einen guten Gesellen unter den Toten fand, der bereitete ihm ein Grab, denn alle Leichen zu bestatten war wegen der unzählbaren Menge nicht möglich. An einem eilends aufgerichteten Galgen baumelte der kopflose Rumpf des ungetreuen Ribestein, und Eckehart, der Herlungen Trost, stand lachend davor. „Den falschen Sibich“, sagte er, „den fange ich mir lebendig in Raben, wohin er entronnen ist! Er soll neben seinem Gesellen das hänfene Halsband tragen.“
Man fand in Ermenrichs Lager große Vorräte an Speise und Wein, und die Krieger hielten flotte Tafel. Der Sorgenbrecher verscheuchte bald alle Trauer aus den Herzen. Auch Dietrich vergaß seinen Kummer und stimmte in den allgemeinen Jubel ein. Da jagte ein Mann in vollem Roßlauf über die Walstatt, und man konnte nicht zweifeln, es war Elsan, der Hüter von Bern. Er stieg vom Pferd, nahte sich mit bekümmerter Miene dem König und sprach: „Herr, hier bringe ich dir mein Haupt, wenn den jungen Herren ein Leid widerfahren ist. Sie sind mir aus den Händen entronnen.“ Dietrich starrte ihn finster an, und er berichtete, was sich begeben hatte, soweit er es wußte. „Nun, alter Freund“, antwortete der König, „sei getrost, die jungen Recken haben sich zwischen den weiten Gärten um Bern verirrt. Sie werden schon wieder in der Stadt sein.“ Doch kaum hatte er die Worte gesprochen, erschien ein anderer Bote, bleich und von Schrecken entstellt. „Herr“, sagte er zitternd, „zürne mir nicht - die Söhne Etzels und Herzog Nudung wurden dort auf der Warte erschlagen.“ Dietrich erhob sich, zog das Schwert zur Hälfte und stieß es wieder in die Scheide. „Du lügst!“, donnerte er den Unglücksboten an, „und die Lüge kostet dich den Kopf! Doch hast du wahr gesprochen, dann wird mir ein barmherziger Mensch das Schwert durch den Leib stoßen. Auf, nach der Warte!“
Hier zeigt sich bereits das tiefere Wesen einer Raben- oder Verstandes-Schlacht. Man kann zwar mit Gewalt einen Sieg erlangen, aber gewinnt nichts Wahres, sondern verliert nur. So kommt man nicht in die unbewegte Mitte des „Sieg-Friedens“, denn es ist ein Verstandesspiel der Rache im Tanz der Gegensätze auf der „Warte“, wo angestaute Ursachen im Fluß des Lebens auf ihre Wirkungen warten:
Schon jagte der Held auf Falkes Rücken dahin, daß die Recken ihm nicht folgen konnten. Bald sah er mit eigenen Augen, was geschehen war. Eine mitleidige Hand hatte die drei Leichen nebeneinander in die Blumen der Heide gebettet, und die gebrochenen Augen öffneten sich nicht mehr, dem Freund ins Angesicht zu schauen. Der königliche Held kniete neben ihnen, küßte den bleichen Mund eines jeden der früh gefällten Helden, und flehte die umherstehenden Recken an, ihm aus Barmherzigkeit das Leben zu nehmen. Dann sank er auf sein Angesicht und verharrte schweigend. Als er sich wieder erhob, blutete seine rechte Hand, denn er hatte sich ein Fingerglied abgebissen. Und wieder neigte er sich zu den teuren Leichen nieder. Dann sprang er plötzlich empor und schrie: „Rache! Die klaffenden Wunden, die Streiche durch Schild, Rüstung und Brust hat Wittich mit dem scharfen Mimung getan. Auf! Ich suche ihn bis ans Ende der Welt!“ Er blickte wild umher, und siehe, auf der jenseitigen Höhe trabten zwei Reiter daher und der Abendsonnenschein beleuchtete auf dem Schild des einen Recken Hammer, Zange und Ambos. Es war Wittich, den sein böser Stern, oder sein Gefährte Reinhold von Milan, wieder nach der Warte führte. Dietrich schwang sich auf sein edles Roß und jagte über das flache Tal nach der Anhöhe. Die beiden Recken machten Halt und ritten kühn dem einzelnen Mann entgegen. Als aber Wittich dem König in das vom Höllengeist des Zorns entstellte Antlitz blickte, als ihn dessen Atem wie glühende Lohe anwehte, da erfaßte ihn ein nie gefühltes Entsetzen. Er wandte den Hengst, er floh, und Reinhold folgte ihm. „Steht, Feiglinge, Mordhunde, steht!“, rief der wütende König, „Zwei gegen Einen, ihr habt leichtes Spiel!“ - „Halt an, Geselle“, mahnte Reinhold, „die Schmach ertrag ich nicht.“ Wittich kehrte sich um, aber wieder sah er das entsetzliche Angesicht, und der Feueratem wehte ihm entgegen. Er trieb Skemming weiter zur Flucht, während Reinhold den Verfolger erwartete, aber nicht hemmen konnte, denn ein furchtbarer Streich spaltete ihm Helm und Haupt.
Hier zeigt sich nun ein anderes Wesen der Vernunft, nachdem Dietleib als Macht der Vergebung gestorben war und Dietrich das Erbe und den Gewinn aus dem Hünenreich verloren hatte, zusammen mit seinem Kopf, mit dem er dafür bürgen wollte. Es ist die reine Kraft der Vernichtung, wenn alle Bindungen an die äußerliche Welt verschwinden und die weltliche Sonne untergeht. So trifft er auf Wittich mit seinem Gefährten Reinhold als „Neigung zur Regierung“, mit der er sich als begrifflicher Verstand zum Ego-König erheben wollte, was mit der wachsenden Dietrich-Vernunft nicht möglich war, aber mit der verfallenden von Ermenrich. Doch nun sieht er seinen Rächer vor sich, in dem sich seine dunklen Taten im ganzheitlichen Bewußtsein reflektieren, in der Gegenwart auf der hohen Warte, als ein schrecklicher Geist, der ihn in die dunkle Hölle ziehen will. Was natürlich sein eigener Geist ist, den er sich durch seine schrecklichen Taten verdunkelt und zu einer dunklen Höhle bzw. Hölle gemacht hat. Zuerst fällt sein Wahn der Regierung in die Vernichtung, und er sucht verzweifelt die Flucht vor seinem Rächer:
„Feige Memme!“, rief Dietrich dem Flüchtling nach: „Du führst Mimung und hast mich einst in Bern bestanden. Wage den Kampf!“ Doch Wittich trieb den edlen Skemming bald mit Schmeichelrede, bald mit den Sporen vorwärts. So tat auch der König. „Falke“, rief er, „zeige jetzt, daß du Skemming überlegen bist. Nur dieses eine Mal hilf mir, den feigen Mörder zu erreichen.“ Falke griff mächtig aus und kam dem Flüchtling auf Speerwurfweite nahe. Da hörte man das Brausen der Meereswellen, die Brandung, die donnernd ans Ufer schlug. Der flüchtige Recke erreichte eine Klippe am Wasser, und da war kein Raum mehr zu entrinnen. Doch welch Wunder, aus den Fluten erhoben sich zwei weiße Arme und ein Frauenhaupt, von Locken umwallt wie von flockigem Schaum. „Wachilde, Ahnfrau, rette, birg den Verfolgten vor dem Höllengeist!“, ruft er, und wagt den Sprung auf Leben und Sterben. Und Wachilde, die Meerfrau, einst in Liebe seinem Ahnherrn Wilkinus verbunden, faßt ihn in die Arme und trägt ihn sanft in ihren Kristallpalast auf dem Grund des Meeres. Auch Dietrich säumt nicht, Falke zum Sprung zu spornen. Das Wasser schlägt über dem Roß zusammen, aber es arbeitet sich empor und schwimmt mit dem königlichen Helden durch die tobende Brandung. Doch wie weit auch der König umherspäht, ob Wittich wieder auftauche, er sieht nur schäumende Wellen, die wie Nixen auf- und niedersteigen, wie die Wellen der Zeit im Ozean der Ewigkeit. Traurig lenkt der König nach dem Strand zurück. Er hatte weder die Rache noch den Tod, den er suchte, gefunden.
Wow! Hier finden wir nun wieder eine geniale Symbolik: Die wachsende Dietrich-Vernunft verfolgt auf dem Wolfhart-Pferd - dem sie neue Lebenskraft gibt, sogar mehr als es der Verstand vermag - mit dem Feueratem von Hilde-Brand den egoischen Wittich-Verstand. Und als dieser vor seinem Verfolger keinen Ausweg mehr fand, floh er zurück in das Meer der Ursachen, in dem die Meerfrau lebt, die ihn auch geboren hatte, von Wilkinus als Willkür gezeugt und über mehrere Generationen gewachsen. Ihr Name ist Wachilde, und sie lebt im Meer der Ursachen, wo sie wie eine Norne oder Schicksalsgöttin alle Ursachen für künftige Kämpfe („hilte“) bzw. Wirkungen bewacht und bewahrt. Hier kann man auch an das „ewige Wasser des Lebens“ denken, aus dem alles geboren wird, und in dem sich alles wieder auflöst. Am Grund dieses Meeres steht der durchsichtige „Kristallpalast“ als formloses Bewußtsein, das sich kristallisieren und jede Form annehmen kann.
Aus diesem Wasser kommen alle geistigen und körperlichen Gesellen der Vernunft, die Amelinge, Heerlinge und Wölflinge, sowie die Burglinge aus Burgund, sozusagen als „Nebelwesen“ im Fluß des Lebens, wie die Nibelungen von Siegfried. Und in dieses ewige Wasser des Lebens kehren sie dann wieder zurück und lösen sich in Ursachen auf, so daß im Grunde nichts verlorengeht. So hatte Wachilde auch Wilkinus versprochen, alle ihre Nachkommen zu beschützen, wenn sie bei ihr Zuflucht suchen. Das macht sie nun, so daß auch für den begrifflichen Ego-Verstand in dieser Welt nichts verlorengeht, und alles durch die Karma-Gesetze von Ursache und Wirkung erhalten wird, jede Tat, jedes Wort und jeder Gedanke. Und das will er auch so, denn sein Wesen ist das Begreifen- und Festhaltenwollen.
Die Dietrich-Vernunft taucht ebenfalls in dieses Meer der Ursachen hinein, um dem Ego-Drachen am Grund der Ursache zu besiegen, aber das Pferd der Körperlichkeit hebt sie wieder empor. Damit schwimmt und reitet die Vernunft auf den wilden Wellen im Meer der Ursachen, und dort späht sie umher, ob der Ego-Drache irgendwo wieder auftaucht, um Rache zu nehmen. Doch dessen äußerliche Form hat sich natürlich im Meer der Ursachen aufgelöst, und in welcher Form er dann für Dietrich wieder zum Kampf auftaucht, können wir in der Nibelungensage lesen, und auch, wie er diesen Kampf im geistigen Reich von Etzel im innerlichen Königssaal gewinnt. Denn solange die Vernunft auf den oberflächlichen Wellen der äußerlichen Welt reitet, kämpft sie mit Wirkungen und bleibt an die Körperlichkeit gebunden.
Mit einer ähnlichen Botschaft gibt es auch eine Geschichte im Zen-Buddhismus:
Ein Fuchs wandte sich an Meister Pai-Chang und sprach: „Ich war einst ein Zen-Meister, und als mich ein Schüler fragte, ob ein Erleuchteter noch dem Gesetz von Ursache und Wirkung unterliege, erwiderte ich: »Der Erleuchtete reitet auf den Wellen von Ursache und Wirkung.« Für diesen Fehler mußte ich fünfhundert Leben lang als Fuchs leben. Bitte verhelft mir zur Einsicht.“ Pai-Chang antwortete: „Für den Erleuchteten gibt es nur die Welle von Ursache und Wirkung.“ Diese Worte verhalfen dem Besucher zur Erleuchtung, und sein Fuchsdasein war zu Ende. (Weisheit des Zen, Thimothy Freke)
Der Held kam wieder auf den Wartberg. Dort sah er Rüdiger bei der Leiche seines Sohnes und die hünischen Fürsten im Kreis um die erschlagenen jungen Recken versammelt. Er hörte, wie die Hünen erklärten, daß sie nun den Söhnen ihres Königs die Leichenfeier halten und dann heimfahren wollten. Dietrich blieb von den Reden unbewegt. Er saß wieder bei den Gefallenen und verharrte schweigend. Dagegen suchte Meister Hildebrand die Fürsten zur Verfolgung des Sieges zu bewegen. Er stellte ihnen vor, wie alle Arbeit, alles vergossene Blut vergeblich, alle Beute, aller Gewinn verloren sein würden, wenn sie auf ihrem Entschluß beharrten. Doch sie blieben unbeugsam bei ihrem Vorhaben.
In Bern wurde die Leichenfeier mit großem Gepränge begangen. Als man die Leichen einsenkte, zerschnitten sich viele Hünen nach ihrer hünischen Sitte Gesicht und Brust und heulten, um den Totenhügel schreitend, ein schauerliches Grablied. Als dann das Heer schon auf der Heimfahrt war, saß der Berner Held immer noch am Hügel. Da trat Markgraf Rüdiger zu ihm, sprach von seinem eigenen Verlust und versicherte ihm, die gute Königin Helche werde ihm wieder ihre Huld zuwenden, wenn sie den Hergang erfahre. Sie sei so mild und gütig, daß sie ihm auch den König versöhnen werde. Auch Meister Hildebrand war zugegen und schalt den Helden, daß er gleich einem Klageweib Mut und Kraft verloren habe. Er solle an Bern denken, das Ermenrich und der ungetreue Sibich wieder unter ihr Joch bringen würden, das aber wieder befreit werden müsse. Darauf erhob sich der Held und sprach: „Es ist nicht Trauer und Klage, was mir die Kraft raubt. Es ist die vereitelte Rache. Schafft mir den Sohn Wielands zur Stelle, dann werdet ihr an meinen Schwertstreichen erkennen, daß ich den oft bewährten Mut noch nicht verloren habe.“ So sprach der Held. Doch ließ er sich endlich bereden, mit seinen Gesellen sich dem heimkehrenden Heer anzuschließen.
So lesen wir nun, wie die Hünen als wahrhafte Helden in dieser vergänglichen und sterblichen Welt der Körperlichkeit mitkämpfen, mitleiden, mitklagen und mitfühlen, aber sich danach in ihre geistige Heimat zurückziehen. Entsprechend wird dann noch einmal das Hauptproblem angesprochen, um das sich diese ganze lange Dietrich-Geschichte dreht: Die Vernunft konnte immer noch nicht die Ursache für den Ego-Drachen besiegen, den tödlichen Lindwurm, den Königin Helche als die „Heilende“ in dieser Schlacht vorausgesehen hatte. Und das raubt der Vernunft die ganze Macht und Kraft, wie auch die Geschichte von Ermenrich beschreibt. Ja, dieser Sieg über die Ursache des Ego-Drachens ist wohl auch in der körperlichen Welt mit einer Raben- oder Verstandes-Schlacht nicht zu erreichen. Schon so viele Ego-Drachen, Lindwürmer und Riesen hat die wachsende Dietrich-Vernunft hier in ihrer Wirkung getötet, und konnte doch die Ursache in sich selbst nicht besiegen. Denn wo sonst könnte ein ganzheitliches Bewußtsein die Ursache finden? So war es wohl das Beste, was Dietrich tun konnte, mit den Hünen in die geistige Welt zu Etzel und Helche zurückzukehren, wo auch seine Seele Herrat auf ihn wartete.
• ... Inhaltsverzeichnis aller Märchen-Interpretationen ...
• Dietrichsage: Dietrichs Kindheit und Jugend
• Dietrichsage: Die Hochzeit mit Virginal
• Dietrichsage: Die Kampfgesellen Heime und Wittich
• Dietrichsage: Die Geschichte von Seeburg, Ecke und Fasolt
• Dietrichsage: Die Gesellen Wildeber, Ilsan und Dietleib
• Dietrichsage: Zwergenkönig Laurin und sein Rosengarten
• Dietrichsage: Mönch Ilsan und Kriemhilds Rosengarten
• Dietrichsage: Die Heerfahrten für Etzel und Ermenrich
• Dietrichsage: Der Fall von Kaiser Ermenrich
• Dietrichsage: Über die Herrschaft von König Etzel
• Dietrichsage: Die Raben- oder Ravenschlacht
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Sagentext und Sepia-Bilder: Die Sagenwelt der Nibelungen nach Wilhelm Wägner und anderen Quellen |